Am Car Friday dürften die Blitzer in Köln auf Hochtouren laufen. Symbolfoto: Bopp

Köln | Stoppt die Raser!

Unter dem Slogan „Rot für Raser, Poser und illegales Tuning“ sind am sogenannten Car-Friday (15. April) wieder landesweit uniformierte und zivile Polizisten im Einsatz, um das rücksichtslose und gefährliche Verhalten der Autofahrer zu unterbinden und Verstöße zu ahnden.

Immer wieder stellen sogenannte „Autoposer“ ihre teils hochmotorisierten Fahrzeuge sowie vermeintlichen „Fahrkünste“ auf den Straßen zur Schau. Die leistungsstarken Motoren werden lautstark zum Aufheulen gebracht – die Autos auf Maximalleistung beschleunigt. Nicht selten finden derartige Fahrmanöver wie das bewusste Übersteuern eines Fahrzeugs (Drift) oder die Teilnahme an einem illegalen Kraftfahrzeugrennen vor einem „Event-Publikum“ statt.

Kalker Hauptstraße: Polizei Köln stoppt Raser im Ferrari

Erst gestern (12.April) haben zwei Motorradpolizisten auf der Kalker Hauptstraße einen „Rennfahrer“ gestoppt und den Führerschein des 31 Jahre alten Mannes sowie dessen 735-PS starken Ferrari beschlagnahmt. Der 31-Jährige war ins Blickfeld der Beamten geraten, als er gegen 14 Uhr auf der Kalker Hauptstraße den Motor seines geliehen Sportwagens lautstark aufheulen ließ und mit quietschenden Reifen durchstartete.

Der aus Euskirchen stammende Mann fuhr provozierend an mehreren Autos vorbei, bremste sie auf der Abbiegespur an der Kreuzung Kalker Hauptstraße/Rolshover Straße aus und wechselte dann wieder auf die Geradeausspur. Ermittler des Verkehrskommissariats werten derzeit auch Aufnahmen der polizeilichen Videobeobachtung zum „Renngeschehen“ aus.

Die Polizei Köln hat im Vergleich zum Vorjahr bis Ende März bereits einen Anstieg von 33 auf über 50 illegale Rennen registriert und Ermittlungsverfahren gegen die Fahrer eingeleitet.

Kölner Polizeihauptkomissar mit klarem Appell

Der Leiter des „Einsatztrupp Verkehr“ Polizeihauptkommissar Jürgen Berg, der am kommenden Freitag die Schwerpunktaktion in Köln leiten wird, macht deutlich: „Jeden der meint, die Straße sei eine Rennstrecke und das Auto müsse laut und schnell sein, ziehen wir aus dem Verkehr.

Die Auswirkungen von illegalen Autorennen können auch für Unbeteiligte schwere Folgen haben. Teilnehmer dieser waghalsigen Aktionen oder Fahrer, die aus Egoismus sich und ihre Fahrzeuge vor Publikum zur Schau stellen, handeln extrem rücksichts- und verantwortungslos. Sie spielen Roulette mit der Gesundheit und dem Leben anderer.“

Bei sogenannten „Poser- und Rennunfällen“ in Poll und Ehrenfeld sind allein in den letzten vier Wochen sechs Menschen verletzt worden.