Köln | Am Mittwoch erwartet der Drittligist Viktoria Köln den FC Bayern München im DFB-Pokal im RheinEnergieStadion. Die Arena ist mit 50.000 Fans restlos ausverkauft, bei den Kölnern hofft man auf die große Sensation gegen den Spitzenreiter der Bundesliga.
Im Fokus der Höhenberger steht Olaf Janßen, der bereits elf Mal die Ehre hatte, gegen die Roten zu spielen. Dabei ist eine Partie in besonderer Erinnerung geblieben. Es ist fast 22 Jahre her, da hatte Olaf Janßen seinen großen Auftritt gegen den FC Bayern. Der heutige Trainer der Viktoria schoss die Münchner mit dem 1. FC Köln am 13. Oktober 1990 mit 4:0 ab, Janßen war damals der überragende Mann auf dem Rasen.
„Die Erinnerungen an den Tag sind noch präsent. Das war eines meiner besseren Spiele“, sagte der 55-Jährige vor dem Duell gegen den Rekordmeister in der ersten Runde des DFB-Pokals mit einem Lächeln. „Eigentlich waren die Bayern damals schon übermächtig. Aber wir wollen mutig auftreten und vielleicht die minimale Chance, die uns die Bayern bieten werden, nutzen.“
Die Viktoria, die aktuell auf dem siebten Platz in der Dritten Liga platziert ist, ist heiß auf das Spiel des Jahres. Janßen: „Es gibt nichts Schöneres, als vor 50.000 Fans zu spielen. Davon träumt jeder Junge. Wir haben nichts zu verlieren, können nur gewinnen und wollen zeigen, wer wir sind.“
Viktoria Köln freut sich auf Superstars des FC Bayern
Und mutig gegen die Superstars wie Sadio Mané, Leroy Sané, Serge Gnabry, Thomas Müller oder Joshua Kimmich. „Gar keine Frage, das Spiel nimmt einen besonderen Platz ein. Wir nehmen die Auslosung als ein Geschenk, es ist eine tolle Herausforderung“, so Janßen.
Der Coach will die DNA seiner Elf nicht verändern und versuchen, spielerische Lösungen zu finden, um die Münchner ein wenig zu ärgern. „Natürlich sind die Kräfteverhältnisse ungerecht verteilt. Aber wir wollen unsere winzige Möglichkeit ausnutzen. Wir werden keine zwei Busse auf die Torlinie stellen, sondern werden versuchen mit viel Laufbereitschaft und Einsatz die Bayern von unserem Tor weghalten.“

Bis auf die Langzeitverletzten Luca Marseiller, Jeremias Lorch und Andre Becker stehen der Viktoria alle Spieler zur Verfügung. „Wir haben nach dem Spiel gegen 1860 München gut regeneriert. An der Kraft wird es nicht liegen“, sagt Janßen. Die Höhenberger werden übrigens in der eigentlichen Kabine des 1. FC Köln untergebracht sein.
FC Bayern verzichtet auf 50 Prozent der Ticketeinnahmen
Eine tolle Geste gab es vorab von Seiten des Bundesligisten. Die Bayern verzichten auf 50 Prozent der ihnen zustehenden Einnahmen aus dem Ticketverkauf. „Die Zusammenarbeit mit dem FC Bayern war von der ersten Minute an auf allen Ebenen höchst professionell. Aber nicht nur das, der FCB hat sich auch mal wieder extremst entgegenkommend gezeigt“, verrät Viktorias Geschäftsführer Eric Bock.
Bock erklärt weiter: „Präsident Herbert Hainer hat uns nach einem kurzen Schriftwechsel und wenigen Telefonaten mitgeteilt, dass der FC Bayern auf 50 Prozent der ihm zustehenden Ticketeinnahmen verzichtet. Das ist bei einem Spiel dieser Größenordnung alles andere als selbstverständlich und einzigartig im deutschen Fußball.“
Die Gäste werden das Spiel in Köln nicht mit der besten Elf starten. „Wir werden schon rotieren. Der ein oder andere Etablierte wird eine Pause erhalten“, kündigte Bayern-Coach Julian Nagelsmann an. Stattdessen will der 35-Jährige vier Profis zum Startelfdebüt verhelfen: Stürmer Mathy Tel, Außenverteidiger Noussair Mazraoui sowie Mittelfeldspieler Ryan Gravenbech und Abwehrspieler Matthijs de Ligt werden wohl von Beginn an auflaufen.