Gezeichnet: Der Kölner Pilger nach dem Angriff durch den Ganter. Foto: privat

Köln | Sie sehen friedlich und unscheinbar aus. Aber dann kann es blitzschnell gehen.

Nilgänse, denen man hierzulande in Ballungsräumen und auch im Kölner Stadtgebiet vermehrt in Parks begegnet, sind dafür bekannt gerade in der Brutzeit aggressiv aufzutreten und ihren Nachwuchs – vereinzelt auch Menschen gegenüber – vehement zu verteidigen.

Das bekam nun auch der Kölner Pilger Marcel D. am eigenen Leib schmerzhaft zu spüren.

Nilgänse können aggressiv werden, wenn sie ihre Jungtiere schützen. Foto: privat

„Ich war morgens auf meiner Route, der 5. Etappe von der Kolpingstadt Kerpen nach Düren, hatte zuvor mit Bruder Dirk in Beyenburg noch zugeprostet, als ich plötzlich im Park einer Gruppe von süßen Küken über den Weg lief. Ich zückte mein Handy und wollte ein Foto machen, doch dazu kam ich gar nicht mehr.“

Denn der Pilger wurde unvermittelt von einem Ganter angegriffen, der die Küken beschützen wollte und den Eindringling raderdoll erfolgreich vertrieb.

Dieses Foto schoss der Pilger von den Küken unvermittelt vor der Attacke des Ganters. Foto: privat

D. immer noch perplex zu report-K: „Ich hatte von solchen Angriffen von den Gänsen ja schon einmal gelesen. Aber wenn es einem dann selbst passiert, ist das alles andere als lustig. Der Ganter sprang mich an, schnappte wild nach mir, ich stürzte zu Boden und er hat kaum von mir abgelassen. Erst nach 200 Metern, als ich vom Boden hoch kam, mich groß machte und fort taumelte, schnatterte er davon. Das war mir eine Lehre. Und ich möchte andere davor warnen, unvorsichtig zu sein. Nicht auszudenken, wenn ein Kind auf die Küken mit diesem Ganter im Rücken zugelaufen wäre.“

Stadt Stuttgart sprach schon einmal eine Warnung vor den Gänsen aus

«Sie sind von Haus aus sehr aggressiv», sagte Stefan Bosch, Vogelexperte beim Naturschutzbund Nabu, der dpa bereits über die Vögel, als 2018 die Stadt Stuttgart gar eine Warnung vor ihnen und anderen Wasservögeln ausgesprochen hatte: «Im Extremfall können sie Passanten auch zu Fall bringen», teilte die Stadt seinerzeit mit.

Es empfiehlt sich also, den Jungtieren im Park gegenüber gebührend Abstand zu lassen. Der Kölner Pilger, der noch einmal mit dem Schrecken davon kam und nur seinen Wanderhut und Sonnenbrille kurzzeitig verlor, kann davon ein Liedchen singen.