Peter Neururer kann wegen der Vorwürfe von Sunday Oliseh nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Foto: Bopp

Köln | Kann sich da einer nicht mehr so richtig erinnern…?

Report-K hatte von der Biografie des früheren Kölner Fußballstars Sunday Oliseh berichtet. In seinem Buch „Mut zum Widerstand“ spart der einstige FC-Star nicht mit Kritik an Protagonisten des Fußballgeschäfts.

So lobt der rebellische Nigerianer auf der einen Seite die früheren Offiziellen Klaus Hartmann (†90) und Michael Meier, geht aber u.a. mit Ex-Coach Peter Neururer hart ins Gericht, indem er ihm Theatralik und „Unprofessionalität“ vorwirft.

1.FC Köln: Peter Neururer verteidigt sich gegen Sunday Oliseh

Doch von unserer Redaktion mit den entsprechenden Passagen konfrontiert, kann sich Neururer nur wundern: „Ich erinnere mich an einen überragenden Spieler und ordentlichen Menschen, äußerst intelligent. Dann eskalierte es leider. Ohne ihm nahe zu treten, hat er offenbar einen Punkt in seinem Leben erreicht, an dem er den Überblick verloren hat.“

So sei an Olisehs Schilderung eines Spiels in der Winterzeit gegen Borussia Dortmund „alles falsch“, erinnert sich Neururer. Der Mittelfeldspieler hatte in seiner Biografie geschrieben, dass Neururer die Mannschaft in der Halbzeitpause nicht in die Kabine und in der Kälte ließ, was eine 0:3-Niederlage zur Folge gehabt habe.

Biografie von Ex-FC-Star Sunday Oliseh: Fakten verdreht?

Kurz darauf habe er maßgeblich Neururers Entlassung verhindert, als Manager Bernd Cullmann ihn nach seiner Meinung gefragt habe. „Bernd Cullmann war leider gar kein Manager zu meiner Trainerzeit“, so Neururer, „und das Spiel, das er meint, fand im Sommer und nicht im Winter statt. Es ging auch nicht 0:3 aus. Die Spieler, allen voran Toni Polster und Konditionstrainer Rolf Herings, waren zudem auf meiner Seite mit der Entscheidung. Er erzählt in einem gewissen Wahn Geschichten, die er aus dem Zusammenhang reißt.“

Als sich Beide später beim VfL Bochum wiedertrafen, habe er, Neururer, den Spieler überdies geschützt.

SUnday Oliseh zu seiner Zeit in Bochum. Foto: Bopp

„Sunday hat mit Vorsatz seinem Mitspieler Hashemian die Nase gebrochen. Wir haben Hashemian abbringen müssen ihn zu verklagen, und ihm weiter die Auflaufgelder bezahlt, obwohl er nicht spielen konnte. Mit Präsident Werner Altegoer und dem Spielerrat wurde beschlossen: Wir werden keine Strafanzeige gegen Oliseh stellen, obwohl das richtig gewesen wäre.

Aber er musste sofort raus. Die Mannschaft hätte sich geweigert mit ihm zu trainieren, für uns alle war es die beste Lösung, dass er geht. Der hätte angezeigt werden müssen.“