Der "Tag der Schenkung" ist eine Initiative von achtzehn großen Kunstmuseen in Deutschland. Ziel dieser Initiative ist es, Stifter und Schenker zu würdigen, seien es Einzelpersonen, Vereine oder Institutionen und eine breite Öffentlichkeit für ihr Engagement zu schaffen. Denn gerade in Zeiten kleiner werdender Ankaufsetats und extremen Anstiegs der Preise auf dem Kunstmarkt spielen Schenkungen auch in Zukunft für Museen eine bedeutende Rolle, schreiben die beiden Museen. Mit dabei klangvolle Namen der bundesdeutschen Museumslandschaft, wie die Bayerische Staatsgemäldesammlungen, K20 K21 Kunstsammlung Nordrhein Westfalen, das Museum Folkwang, der Städel in Frankfurt oder die staatlichen Museen in Berlin.

Den Besucher erwarten am Tag der Schenkung ganz besondere Führungen, die die Sammlung unter dem Blickwinkel auf die Stifter beleuchten. Die Führungen gehen zu einzelnen Werken, oder auch ganzen Sammlungsteilen, wie etwa die Sammlungen Wallraf, die Pop Art oder die Picasso-Sammlung. Und die Begleiter der Führungen sind ebenfalls hochkarätig. So führt Bodo von Dewitz durch die Sammlung Agfa und Lebeck, der Direktor des Museum Ludwig Kaspar König zu den Kölner Progressiven, wie Heinrich Hoerle und Franz Wilhelm Seifert. Die Werke sind gekennzeichnet an diesem Tag, so dass Besucher die auf eigene Faust auf Entdeckungsreise gehen wollen, dies auch können.

"Ist das Museum heute ohne privates Engagement noch (über)lebensfähig?"
So lautet die Frage der sich ein hochkarätig besetztes Podium um 16:00 Uhr am Sonntag im Museum Ludwig stellt. Dr. Arend
Oetker, Unternehmer, Dr. Wolfgang Bornheim, Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig, Prof. Kasper König, Direktor Museum Ludwig und Karin Heyl, Geschäftsführerin Crespo Foundatio. Die Moderation wird Stefan Koldehoff, Kulturredakteur beim Deutschlandfunk übernehmen.

Hochrangiger Neuzugang im Wallraf – zum ersten Mal am Tag der Schenkung zu sehen
"Die Marquise de Soucarières und ihr Page", ein Bild des führenden Porträtmalers seiner Zeit Nicolas de Largilliere aus dem
Jahr 1729. "Wir haben das Bild zum ersten Mal auf der Maastrichter Kunstmesse TEFAF gesehen", erläutert der Direktor des Museums Andreas Blüm. Beim Museumsteam war schnell klar, dass das Bild eine sinnvolle Ergänzung der ständigen Sammlung ist. Das Kuratorium Wallraf-Richartz-Museum und Museum Ludwig e.V., die Stadt Köln und die Fondation Corboud finanzierten den Ankauf zu je einem Drittel. Am "Tag der Schenkung" räumt man dem Bild einen besonders schönen Platz ein. Inmitten einer rot getünchten Wand hängt das Porträt. Die kunsthistorischen Hintergründe und die Malerei Largillierre´s werden bei zwei Führungen um 12:00 und um 13:00 Uhr erläutert. Dabei kann man schon einen ersten Blick hinter die Kulissen der neugestalteten  Barocksammlung werfen.

Tag der Schenkung in Kölner Museen
Museum Ludwig und Wallraf
Sonntag, 7. Oktober 2007
Eintritt frei
 
Andi Goral für report-k.de / KÖlns Internetzeitung