Köln | Anlässlich des 90. Geburtstages seines Stifters Gérard J. Corboud widmet das Wallraf-Richartz-Museum Köln diesem vom 19. Mai bis zum 27. September 2015 eine Ausstellung im Hauptsaal der Dritten Etage innerhalb der ständigen Sammlung. Zur Eröffnung der Sammlungspräsentation kam Corboud nicht mit leeren Händen. So verkündete er, dass die Sammlung der Fondation Corboud endgültig in Köln verbleiben und durch Werke aus seinem Privatbesitz ergänzt werden soll.

Die Fondation halte damit ihren Vertrag mit der Stadt Köln ein, so Corboud und ergänzte, er hätte dies gerne bei der Grundsteinlegung des geplanten Wallraf-Zubaus getan, die jedoch in diesem Jahr noch nicht stattfinden könne. Soweit ihm bekannt solle der Grundstein bis spätestens 2017 gelegt worden sein, so Corboud. Der endgültige Verbleib der Sammlung im Wallraf-Richartz-Museum sei „für die Kulturstadt Köln ein bedeutendes Zeichen und ein besonderer Augenblick“, so Kölns Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach.

Wallraf zeigt Bilder der Seine von Impressionisten

Bild: Vom 19. Mai bis zum 27. September 2015 im Wallraf – „Mit den Impressionisten entlang der Seine“.

Der Ausstellungsparcours im Herzen der „Abteilung 19. Jahrhundert“ versammelt 39 impressionistische Meisterwerke – 33 aus den Händen von Corboud – und verdeutlicht dabei, wie sich die Künstler von der Seine und ihrer Umgebung inspirieren ließen. Das Besondere daran: die Seine ist an den Wänden des Saales mit ihrem Verlauf von Barbizon durch Paris bis zu ihrer Mündung bei Le Havre nachgebildet. Entlang des Flussverlaufes verteilen sich die 39 Bilder mit einer jeweiligen Ortsangaben zu ihrem Entstehungsort.  Dieser Strom von Bildern führt die Besucher „Mit den Impressionisten entlang der Seine“.

Im Zentrum des Raumes schlängelt sich eine Konsole, auf der Fotografien zur Seine und zu den Expressionisten hinter den Bildern zu sehen sind. So etwa Claude Monet vor seinem Haus in Giverny, fotografisch festgehalten in Jahre 1921.

Schon seit seinen Anfängen hat das Wallraf-Richartz-Museum die Malerei des 19. Jahrhunderts gesammelt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts legte das Haus den Grundstock für eine kleine, aber erstklassige Sammlung französischer Bilder, die vor allem in den 1960er Jahren ausgebaut werden konnte. 2001 hat die „Ewige Dauerleihgabe“ von mehr als 170 Gemälden der Fondation Corboud die Sammlung impressionistischer Kunst hervorragend ergänzt, so dass sie heute als eine der umfangreichsten in Deutschland gilt.

Autor: Daniel Deininger
Foto: Gérard J. Corboud feierte heute seinen 90. Geburtstag und war gekommen, um sich die Ausstellung im Wallraf-Richartz-Museum persönlich anzusehen.