Das Foto zeigt das Gebäude des "WDR"

Köln | aktualisiert | Die Medienschaffenden an allen Standorten des Westdeutschen Rundfunks sind heute zum Warnstreik aufgerufen. Die Gewerkschaften, allen voran der Deutsche Journalisten-Verband-Nordrhein-Westfalen (DJV NRW) wirft dem Sender vor ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt zu haben.

Die Warnstreiks seien Folge der fünften Runde der Tarifverhandlungen zwischen dem Öffentlich-Rechtlichen Sender und den Gewerkschaften DJV, dju in ver.di und VRFF. Der WDR ginge nicht auf die berechtigten Forderungen der Beschäftigten ein, so die Kritik und sein Angebot sei das schlechteste aller Zeiten und gespickt mit Gegenforderungen. Der DJV erinnert in diesem Zusammenhang an die galoppierende Inflation. Der DJV fordert 5 Prozent mehr. Dagegen steht nach Angaben des DJV folgendes Angebot des Senders: „Alle Festangestellten und Freien sollen zum 1.12.2022 eine lineare Erhöhung in Höhe von 2,8 Prozent erhalten. Das ist ein halbes Jahr früher als bisher angeboten. Dazu bleibt es bei Einmalzahlungen von jeweils 1.000 Euro in 2022 und 2023, die in dieser Höhe weder einen angemessenen Inflationsausgleich darstellen noch zu einer langfristigen Verbesserung der Gehälter und Honorare der Beschäftigten im WDR beitragen.“

Zudem so der Vorwurf der Gewerkschaft will der Sender die aktuellen Tarifverträge verschlechtern vor allem im Bereich der freien Mitarbeitenden. So sollen nach Gewerkschaftsangaben die Honorare für die Freien abgesenkt werden. Der DJV berichtet: “ Entweder mit den Gewerkschaften oder – so die offene Drohung – man werde alle Honorarrahmen kündigen und danach zahlen, was man möchte.“

„Kein Tag vergeht, ohne dass unsere Kolleg:innen auf die Skandale in der ARD angesprochen werden. Dauernd müssen sie sich für etwas verteidigen, was sie persönlich nicht verantwortet haben. Dennoch stehen sie hinter dem WDR, auch hinter der ARD, aber bis heute fehlt die Wertschätzung dafür. Nichts kann mehr Wertschätzung ausdrücken als eine faire Bezahlung. Deswegen bietet die nächste Verhandlungsrunde am 19. September eine gute Gelegenheit, um den Festen und Freien im Sender diese Wertschätzung entgegenzubringen. Das wollen wir am Dienstag bei unserem Warnstreik deutlich machen“, so Volkmar Kah, DJV-NRW-Geschäftsführer und Verhandlungsführer.

Die Warnstreiks werden mit Aktionen unter anderem in Aachen, Bielefeld, Essen, Köln, Münster, Siegen und Wuppertal stattfinden. Hauptversammlungsort ist Köln. Dort versammeln sich die Streikenden ab 9 Uhr auf dem Appellhofplatz vor dem Vierscheibenhaus.

Eine Anfrage dieser Internetzeitung ließ der Sender unbeantwortet.

WDR-Streik mit Auswirkungen aufs Programm

Die Gewerkschaften konnten 800 WDR-Mitarbeitende motivieren sich an den Warnstreiks zu beteiligen. Der Streik hat Auswirkungen auf die aktuelle Programmgestaltung und macht sich bei den Zuschauerinnen und Zuschauer deutlich bemerkbar. Sendungen konnten nicht vorbereitet oder aufgezeichnet werden, einige Lokalzeiten werden ausfallen.

red01