Mitarbeiter der Kölner Stadtverwaltung streikten am 9. Februar auf dem Alter Markt in Köln./ Foto: Grümer

Köln | Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat erneut Warnstreiks in Köln angekündigt. Die Warnstreiks sind eine Reaktion auf die die erfolglose zweite Runde der Tarifverhandlungen für Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. In dieser Woche sind in Köln am Montag und Dienstag, 20. und 21. März, mit Warnstreiks zu rechnen. Wann und wie gestreikt wird hat Report-K zusammengefasst.

KVB-Warnstreik am Montag und Dienstag

Am Montag und am Dienstag, 20. und 21. März, kommt es erneut zum Stillstand der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB). Ab Montag, 3 Uhr, bis zum Betriebsbeginn am Mittwoch fahren dann keine Stadtbahnen und Busse der KVB. Nur durch Subunternehmen können Busfahrten erfolgen. Außerdem fährt an den Warnstreik-Tagen der On-Demand-Service „Isi“ nicht. Die Stadtbahn-Linien 16 und 18 sind ebenfalls von dem Warnstreik betroffen, da diese gemeinsam mit den Stadtwerken Bonn (SWB Bonn) betrieben werden und dort auch der Warnstreik stattfindet. Geschlossen sind außerdem das KVB-Kundencenter und die Vertriebsstellen der KVB. Zudem greift an den Warnstreik-Tagen die Mobilitätgarantie der KVB nicht.

Reisende können alternative Routen über die Deutsche Bahn, die Mittelrheinbahn und anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen wählen. Diese sind nicht am Streik der Gewerkschaften beteiligt. Die Tickets der KVB-Kunden gelten auch in diesen Verkehrsmitteln innerhalb der räumlichen Geltungsbereiche im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).

Am Dienstag trifft der Warnstreik in Köln alle

Für den Dienstag, 21. März, rief Verdi alle Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst in Köln zum Warnstreik auf. Daher müsse man sich auch in den Ämtern auf längere Wartezeiten einstellen.

Zudem werden am Dienstag die meisten Kölner Kitas bestreikt und auch die kommunalen Krankenhäuser sind betroffen. Landesweit sind Kundgebungen angekündigt: Verdi erwartet am Dienstag mehr als 30.000 Teilnehmer in Köln, Mönchengladbach und Gelsenkirchen. In Köln findet die Kundgebung am Heumarkt statt.

Die städtischen Kindertageseinrichtungen in Köln

Zudem wurden auch die Mitarbeitenden der städtischen Kindertageseinrichtungen zum Warnstreik aufgerufen. Am Dienstag sind in Köln alle 218 städtischen Kindertageseinrichtungen zur Teilnahme aufgerufen. Daher sind mit erheblichen Einschränkungen des Betreuungsangebotes zu rechnen. Die Stadt bat die Kita-Leitungen, die Erziehungsberechtigten darüber zu informieren, inwiefern ihre Einrichtung vom Warnstreik betroffen ist.

Keine Müllabfuhr – AWB streikt am Dienstag

Auch die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln (AWB) wurden zum Streik am Dienstag aufgerufen. So wird die Stadtreinigung nicht in den Einsatz gehen. Die Leerungen der Restmüll-, Papier-, Wertstoff- und Biotonnen am 21. März entfallen ersatzlos. Die AWB bittet daher diese nicht herauszustellen.

Zudem entfallen am Dienstag jegliche Abholtermine für Sperrmüll, Elektro-Altgeräte oder Grünschnitt. Betroffene werden gebeten, diese nicht herauszustellen sowie sich online einen neuen Termin zu vereinbaren. Leistungen, wie etwa die Leerung der Papierkörbe, werden sukzessiv nachgeholt. Nach Beendigung des Streiks werden die Hotspots gereinigt.

Am Dienstag bleiben auch die Wertstoff-Center geschlossen. Die Schadstoffmobile sind ebenfalls nicht im Einsatz.

Kölnbäder bleiben geschlossen

Es streiken am Dienstag zudem die Tarifbeschäftigten der Kölnbäder mit Ausnahme des Zündorfbads. Alle anderen Bäder bleiben an diesem Tag geschlossen. Demnach sind die folgenden Einrichtungen geschlossen:

  • Agrippabad
  • Chorweilerbad
  • Genovevabad
  • Höhenbergbad
  • Lentpark
  • Ossendorfbad
  • Rodenkirchenbad
  • Stadionbad
  • Wahnbad
  • Zollstockbad

Lediglich beim Schulschwimmen wird in acht Bädern eine Betriebsaufsicht gestellt: Genovevabad, Höhenbergbad, Lentpark, Rodenkirchenbad, Stadionbad, Wahnbad, Zollstockbad sowie im Zündorfbad.

Das fordert Verdi

Bislang seien die zwei Runden der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommen erfolglos geblieben, kritisiert Verdi. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr. Am 27. März findet die dritte Runde der Tarifverhandlungen statt.

rs