Symbolbild Polizei

Köln | aktualisiert | Das autonome Zentrum Köln in der Luxemburger Straße spricht von einem „Polizeiangriff“ auf eine Konzertveranstaltung am gestrigen Freitag. Die Kölner Polizei antwortete mittlerweile auf eine Anfrage dieser Internetzeitung und schildert die Situation aus ihrer Sicht.

Das Autonome Zentrum spricht von einer Hundertschaft der Kölner Polizei, die wegen Ruhestörung vor dem Haus stand. Die Polizei habe damit gedroht die Soundtechnik mitzunehmen und die Veranstaltung zu räumen. Das Autonome Zentrum spricht davon, dass die Veranstalter des Konzertes versuchten deeskalierend zu wirken und den Ordnungskräften gegenüber „Kooperationsversuche“ unternahmen. Auch das Ordnungsamt der Stadt Köln sei vor Ort gewesen.

Vorwürfe gegen das Vorgehen des Ordnungsamtes und der Polizei

Die Beamten sollen versucht haben Menschen auch vor dem Autonomen Zentrum einzuschüchtern. Dies geschah durch das Tragen von Schildern und Helmen sowie eingesetzten Polizeihunden. Es habe zu keiner Zeit die Möglichkeit bestanden die Veranstaltung barrierefrei zu verlassen. Die Veranstalter des Konzertes schildern die anschließende Situation so: „Als Gäste die Veranstaltung verlassen wollten, brachen die Polizisten durch das Haupttor und drängten die Personen zurück ins Autonome Zentrum. Sämtliche noch anwesenden Besucher*innen wurden eingekesselt und unter Anwendung extremer Gewalt aus dem Autonomen Zentrum geprügelt. Hierbei wurden mehrere Personen verletzt.“

Die Musikanlage sei anschließend von der Polizei beschlagnahmt worden. Die Veranstalter hatten eigenen Angaben zufolge bei der Beschlagnahmung keinen Zutritt mehr. Die Polizei habe erklärt, dass sie im Auftrag der Stadt Köln und des Ordnungsamtes handele.

Die Macher*innen des Autonomen Zentrums schreiben weiter in einer öffentlichen Stellungnahme: „Der Vorwurf der Ruhestörung diente gestern als vorgeschobener Grund für eine völlig unverhältnismäßige und aggressive Polizeimaßnahme. Offensichtlich versucht Kölns neuer Polizeipräsident Falk Schnabel direkt zu Beginn seiner Amtszeit klar zu machen, mit welcher Aggressivität und Gewalt er gegen selbstorganisierte Kunst, Kultur und linke Politik vorgeht. Einen solchen Angriff auf unsere Strukturen, unsere Gäste und unser Haus werden wir nicht unbeantwortet lassen. Finger weg vom Autonomen Zentrum!“

Das sagt die Kölner Polizei zum Einsatz am Autonomen Zentrum

Die Kölner Polizei bestätigt, dass sie Amtshilfe für die Stadt Köln leistete. Es habe wiederholte Ruhestörungen aus dem Autonomen Zentrum gegeben. Am Freitag habe der Ordnungsdienst der Stadt Köln, so die Kölner Polizei, zweimal vergeblich versucht die Ruhestörungen zu beenden. Es habe sich bei dem Konzert um eine behördlich nicht genehmigte Musikveranstaltung gehandelt, stellt die Kölner Polizei fest. Das Amtshilfeersuchen durch die Stadt Köln erfolgte um 0:20 Uhr. Die Stadt Köln habe die Landespolizei gebeten die Ruhestörung zu beenden, die Musikanlage sicherzustellen und einen Verantwortlichen festzustellen.

Die Polizeibeamten vor Ort hätten über 60 Minuten vor Ort mit im Autonomen Zentrum angetroffenen Personen verhandelt. Es konnte kein Verantwortlicher festgestellt werden, so ein Pressesprecher heute gegenüber report-K. Der Sprecher schreibt zur Anfrage von report-K weiter: „Die hinter Barrikaden befindlichen, rund 100 Personen wurden zweimal aufgefordert, das Gelände zu verlassen. Dem kamen sie nicht nach. Daraufhin wurden die Personen aus dem Gelände gedrängt, Teile der Musikanlage seitens des Ordnungsamts sichergestellt und die Veranstaltung beendet. Es kam fortwährend zu Rangeleien seitens der Personen. Ein Beamter wurde durch einen Faustschlag ins Gesicht leicht verletzt. Die Polizei setzte kein Pfefferspray oder Einsatzmehrzweckstock ein.
Nach Gewährung der Amtshilfe kam es zu keiner weiteren Ruhestörung. Die Personen entfernten sich von der Örtlichkeit.“