Der erste Vorschlag, der bei dem Wettbewerb eingereicht wurde, schaffte es sogar in die engere Auswahl: Ein Bürger kritisierte dabei die Verkehrssituation an der Kreuzung Luxemburger Str./ Militärring. Er schlug vor, die Spur der Linksabbieger auf dem Militärring in Fahrtrichtung Norden zu verkürzen und dafür die Spur der Rechtsabbieger in Richtung Innenstadt zu verlängern. Denn täglich komme es an der Ampel zu Staus. Autofahrer könnten nicht auf die Luxemburger Straße einbiegen, weil die Spur durch Geradeaus-Fahrer blockiert werde. Die Idee überraschte Dr. Ulrich Soénius, Geschäftsführer der IHK Köln, überzeugte ihn jedoch auch. "Ich habe bislang immer von der Luxemburger Straße aus kommend gedacht. Diese Idee könnte jedoch zu einer wirklichen Verbesserung führen", sagte Soénius heute. Zusammen mit weiteren Vorschlägen für den Kammerbezirk Köln will er die Idee darum dem Landesbetrieb Straßen.NRW präsentieren. Denn Straßen-NRW wäre für eine Umsetzung der Ideen verantwortlich. Vereinzelt will die IHK Köln auch den Kontakt zur Stadt suchen. So hatte ein Bürger etwa vorgeschlagen, etwa am Ende der A57 eine flexiblere Ampelschaltung einzuführen, um den Verkehrsfluss auf die Innere Kanalstraße zu verbessern.

Baustellen sollen flexibler werden
Aufgerufen zu dem Wettbewerb "Stop oder Go" hatten die IHK in Nordrhein-Westfalen gemeinsam. Über 500 Vorschläge wurden insgesamt eingereicht, 102 beziehen sich dabei auf den Kammerbezirk Köln. "Das zeigt, was für eine verkehrsreiche Region wir sind", betonte Soénius. Fast zehn Prozent der Kölner Ideen beschäftigen sich dabei mit der Situation in Baustellen rund um die Domstadt. Viele Bürger forderten kürzere und flexiblere Baustellen. Auch Soénius mahnte heute Straßen.NRW an, nur die Straßenabschnitte für den Verkehr zu sperren, an denen auch wirklich gearbeitet werde. Zwar sei das Einrichten einer Baustelle teuer und aufwendig. Dennoch müssten möglichst viele Spuren frei bleiben. Unverständnis zeigte Soénius etwa für die Baustelle in Lövenich, wo ein Lärmschutztunnel gebaut wird. Hier müsste sieben Tage lang in der Woche im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet werden, so Soénius. Nur dann könne die Baustelle schnellstmöglich fertig gestellt werden. Lange Baustellen führten nicht nur zu Verkehrsbehinderungen, sie schadeten auch der regionalen Wirtschaft, sagte Soénius.

Den Wettbewerb gewinnen konnte eine Kölner Idee zwar nicht, immerhin sieben Vorschläge – darunter auch die Idee für den Militärring – schafften es jedoch in die landesweite engere Auswahl. Dazu gehörte auch der Vorschlag, im Autobahnkreuz Leverkusen Haltestreifen auf den Abbiegespuren zeitweise für den Verkehr freizugeben, um bei hohen Verkehrsaufkommen Staus zu vermeiden. Ähnlich forderte ein anderer Teilnehmer, Standstreifen auf der A59 /A559 in Höhe von Schloss Röttgen in Fahrtrichtung Flughafen für den Verkehr zu öffnen. Eine weitere Idee: Die Verkehrsführung auf der A3 beim Dreieck Heumar in Fahrtrichtung Frankfurt zu ändern. Dort, so der Teilnehmer, sollten Fahrer frühzeitig darauf hingewiesen werden, dass sie mit Ziel Frankfurt nur die beiden linken Fahrspuren nutzen können.

Sonderpreis für eine Task Force
Einen Sonderpreis erhielt der Vorschlag, für Bagatell-Unfälle eine Task Force einzurichten, damit Autobahnen nach leichteren Unfällen schneller geräumt werden können. Vielfach dauere die Unfall-Aufnahme lang, weil insbesondere Versicherungen ein Interesse an einer genauen Erfassung haben. Bei kleineren Unfälle, so der Teilnehmer, müsse jedoch eine fotografische Erfassung des Unfalls ausreichend sein. Gewonnen haben zudem folgende Ideen: Umgestaltung des Autobahnkreuzes A40/ A52, Verlängerung des Spurwechsels auf der A2 im Autobahnkreuz Dortmund-West in Fahrtrichtung Bochum und Weiterführung der Einfädelspur auf der A49 in Bochum-Werne.

[cs]