Papst Benedikt XVI. während einer Rede anlässlich seiner Verabschiedung vom XX. Weltjugendtags 2005 auf dem Flughafen Köln Bonn im Jahr 2005. Foto: IMAGO / Friedrich Stark

Köln | aktualisiert | Joseph Ratzinger, der emeritierte Papst Benedikt XVI, ist sehr krank. Sein Nachfolger auf dem Stuhl Petri Papst Franziskus bat bei der Generalaudienz im Vatikan um ein besonderes Gebet für den Papst, der vor allem durch die Schlagzeile „Wir sind Papst“ in die deutschen Geschichtsbücher eingehen dürfte.

Benedikt XVI wurde 2005 Papst und leitete die katholische Kirche bis 2013. Er war der erste deutsche Papst nach 482 Jahren. Er trat aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. Ratzinger wurde 1927 in Marktl am Inn in Bayern geboren. Er ist 95 Jahre alt. Ratzinger war von 1977 an Erzbischof von München und Freising bevor er nach Rom zog und dort die Glaubensbehörde leitete.

Weltjugendtag 2005 in Köln

Benedikt XVI besuchte zum Weltjugendtag 2005 Köln. In Erinnerung an den Weltjugendtag gibt es in Köln einen Weg in der Altstadt. Unvergessen sind die Bilder als Benedikt XVI mit dem Schiff den Rhein herabfuhr und tausende Menschen auf der Poller Wiese ihm zujubelten. Auch die Feiern im Kölner Dom oder der Abschlussgottesdienst, die Vigil, auf dem Marienfeld zwischen Kerpen-Türnich und Frechen-Habbelrath. Dort wurde für den Altar extra ein 10 Meter hoher Hügel angelegt. An der Vigil nahmen nach Angaben der Kirche am Abend des 20. August 2005 rund 800.000 Besucher:innen teil. Am folgenden Tag folgte die Papstmesse von 10 bis 12:45 Uhr an der laut Aussagen der katholischen Kirche 1,1 Millionen Besucher:innen teilnahmen. Kölner:innen erinnern sich sicherlich noch an die begeisterten „Benedetto-Rufe“ der Jugendlichen.

Der 20. Weltjugendtag in Köln wurde von Papst Johannes Paul II noch ausgerufen. Der war aber kurz zuvor am 2. April 2005 verstorben. Für Benedikt XVI war die Reise nach Köln zum Weltjugendtag die erste Reise nach seiner Wahl zum Papst. Benedikt XVI. war vom 18. bis zum 21. August in Köln. Benedikt traf aber nicht nur die Jugend, sondern auch den damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler, Bundeskanzler Gerhard Schröder und die CDU-Vorsitzende und spätere Bundeskanzlerin Angela Merkel. Eine Besonderheit des Besuches von Benedikt XVI war der Besuch der Synagoge in der Kölner Roonstraße. Es war der erste Besuch eines Papstes in einer Synagoge in Deutschland. Gegen den Weltjugendtag gab es unter anderem die Aktion „Religionsfreie Zone“.

Die Deutschen Bischöfe schließen sich dem Aufruf zum Gebet für Benedikt XVI an. So schreibt Bischof Georg Bätzing: „Ich schließe mich dem Gebetsaufruf von Papst Franziskus an. Meine Gedanken sind beim emeritierten Papst. Ich rufe die Gläubigen in Deutschland auf, für Benedikt XVI zu beten.“

Das Erzbistum Köln schließt sich an

Das Erzbistum Köln erklärte heute Nachmittag, dass sich Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki dem Aufruf von Papst Franziskus anschließe und darum bitte, dessen Gebetsanliegen für den erkrankten emeritierten Papst Benedikt XVI in persönlichen Gebeten und in allen Gottesdiensten aufzugreifen.

„Bitten wir den Herrn, ihn, der in der Stille die Kirche unterstützt, zu trösten und ihn in seinem Zeugnis der Liebe für die Kirche bis zum Ende zu unterstützen“, so Papst Franziskus in der heutigen Mittwochsaudienz.