Düsseldorf | Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich trotz schwächelnder Konjunktur in robuster Verfassung. Im November blieb die Zahl der Arbeitslosen weitgehend unverändert. Zum Monatsende waren 2,751 Millionen Menschen ohne Stelle gemeldet. Das waren 2.000 weniger als im Oktober, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 6,5 Prozent.

Auch in Nordrhein-Westfalen entspannte sich die Lage leicht. Die Zahl der Arbeitslosen sank zum Vormonat um 0,6 Prozent oder 4.643 Personen auf 713.972. Das entsprach einem Rückgang der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 7,8 Prozent. Gegenüber November 2011 legte die Quote aber um 0,2 Prozentpunkte zu, weil im Vergleich 4,8 Prozent mehr Menschen ohne Stelle gemeldet waren, wie die Regionaldirektion NRW der BA in Düsseldorf mitteilte.

„Die konjunkturellen Eintrübungen zeigen sich bisher nur unwesentlich: Blendet man den November 2011 aus, ist die Arbeitslosigkeit in unserem Bundesland so niedrig wie seit 19 Jahren nicht mehr“, sagte Agenturchefin Christiane Schönefeld. Zwar würden erste Folgen der konjunkturellen Eintrübungen auch auf dem Arbeitsmarkt sichtbar. Ein Abschwung sei aber noch nicht erkennbar.

Stellensuche wird schwieriger

Dennoch dürfte die Stellensuche nach Erwartung der Behörde schwerer werden. „Die Arbeitskräftenachfrage lässt weiter nach, die Unternehmen zeigen sich zurückhaltender bei der Einstellung neuer Mitarbeiter“, stellte Schönefeld fest. So wurden im November in NRW 31.767 offene Stellen gemeldet. Das waren zwei Prozent weniger als im Oktober und 21,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Zugleich blieben aber 92.558 Stellen unbesetzt.

Unterdessen kletterte die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf einen vorläufigen Jahreshöchststand. Mit 6,152 Millionen war sie den weiteren Angaben zufolge im September um 33.600 oder 0,5 Prozent höher als im August. Gegenüber September 2011 fiel das Plus mit 1,1 Prozent noch deutlicher aus.

Nach wie vor zeigt sich die Verfassung des NRW-Arbeitsmarktes regional sehr unterschiedlich. Während die Arbeitslosigkeit im November zum Vormonat im Ruhrgebiet, im Münsterland, in Ostwestfalen-Lippe und im Rheinland sank, stieg sie in Südwestfalen und dem Bergischen Land leicht an.

Mit einer Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent schnitt das Münsterland im November erneut am besten ab, gefolgt von Südwestfalen (5,6 Prozent). Die nach wie vor höchste Quote hat das Ruhrgebiet mit knapp elf Prozent, gefolgt vom Bergischen Land mit 8,2 Prozent.

Autor: Frank Bretschneider, dapd