Die 2. Präsenzveranstaltung der Initiative a4minus.

Köln | Die A4 soll ausgebaut werden im Bereich Poll und Rodenkirchen. In Köln-Poll formiert sich Widerstand. Rund 25 Bürger*innen folgten der Einladung der Bürgerinitiative A4minus, die über den Ausbau der A4 bei Poll informierte.

Es sind viele Fragen, die die Bürger*innen von Poll haben. Die Informationen stammen von der Website der Autobahn GmbH, die mit den Planungen aktuell befasst ist. Drei Varianten stellte die Bürgerinitiative vor, die in der näheren Auswahl seien. Diese, die Varianten 1.1a, 2.1a und 4.1a finden sich auch auf der Seite der Autobahn GmbH und können dort eingesehen werden: (https://a4plus.koeln/wp-content/uploads/A4plus_6.-Dialogforum_Rahmenpraesentation.pdf).

Vertreter der Autobahn GmbH waren nicht anwesend. Die Bürgerinnen in Poll befürchten eine starke Belastung durch die Baustelle und deren Dauer. Manche sogar Bauarbeiten in ihrem Garten, denn die Autobahn GmbH habe angekündigt zum Bau von Schallschutzmauern in den Gärten arbeiten zu wollen und dafür diese zur Hälfte pachten. Was für eine Vorstellung. Viel Unsicherheit ebenso bei der Größe der Baustelle. Die Bürgerinnen haben sich die Baustelle der Leverkusener Brücke angesehen.

Dabei stellen die Bürgerinnen Fragen. Fragen, wie etwa auf welcher Basis die Ausbaumaßnahmen geplant werden und ob der Bundesverkehrswegeplan auf dessen Basis der Ausbau geplant wird noch der aktuellen politischen Lage entspricht. Dabei fällt immer wieder ein Wort: Verkehrswende. Denn, so haben die Bürgerinnen es verstanden, soll die A4 im Süden Kölns ausgebaut werden, weil es eine Prognose gibt, dass es in Zukunft noch mehr Individualverkehr geben werde. Denn der aktuelle Ausbau sei ausreichend.

Aus diesen Fragen ergibt sich eine hohe Skepsis bei den Poller Bürgerinnen. Sehr kritisch sehen die Bürgerinnen ebenfalls das 2018 erstellte Verkehrsgutachten und dessen Zahlen. Denn damals sei in Leverkusen die Brücke für LKW gesperrt gewesen und die A4 sei Ausweichroute gewesen. Daher zweifeln die Bürgerinnen die damals vorgenommene Verkehrszählung an, genauso wie die damals erfolgte Nachzählung. Auffallend ist, dass die Bürgerinnen konkret eine Verkehrswende fordern, die von der Politik immer postuliert wird, aber dann Autobahnen ausgebaut werden sollen. Hier tut sich eine Diskrepanz auf, die nicht zur Erzählung der Politik passt.

Schwierig zu verstehen ist für die Bürgerinnen, dass die Stadt Köln und die dortigen Kommunalpolitikerinnen immer auf den Bund verweisen. Hier wünschen sie sich mehr Unterstützung. Jetzt wollen die Poller Bürger*innen sich treffen und ihren Widerstand organisieren. Sie wollen aber auch den Dialog vor allem mit den Kölner Bundestagsabgeordneten suchen.

In der Bezirksvertretung Rodenkirchen wollen die Bezirksvertreter von Grünen und SPD mehr Informationen zur Rodenkirchener Brücke und einer eventuellen Ertüchtigung: