Berlin | Die Initiativen der Bundesregierung zur Bekämpfung von Scheinselbständigkeit und Schwarzarbeit unter Zuwanderern finden die Zustimmung der Wirtschaft. „Es muss gegen die vorgegangen werden, die Menschen nach Deutschland bringen und hier ausbeuten“, sagte der Präsident des „Zentralverbandes des Deutschen Handwerks“, Hans Peter Wollseifer, dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe). „Missbrauch von Werkverträgen, massenhafte Scheinselbständigkeit auf Baustellen oder Tagelöhner an den Ausfallstraßen der Großstädte – solche Erscheinungen müssen in Deutschland bekämpft werden“, sagte er.

Innenminister Thomas de Maizière (CDU) und Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hatten zuvor einen Zwischenbericht zum Umgang mit den Problemen der Armutszuwanderung vorgelegt. Darin kündigten sie neben Maßnahmen zur Bekämpfung von Sozialmissbrauch auch einen verschärften Kampf gegen die Hintermänner an, die die Menschen aus Rumänien und Bulgarien unter Vorspiegelung falscher Tatsachen nach Deutschland lockten. In einigen Städten habe sich ein regelrechter „Arbeitsstrich“ für Billiglöhner entwickelt, sagte de Maizière.

Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag lobte die geplanten Maßnahmen. „Es ist richtig, die bestehenden Probleme in einigen Städten anzugehen und die betroffenen Kommunen zu unterstützen“, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks dem „Handelsblatt“. „Sonst besteht nicht zuletzt die Gefahr, dass die insgesamt wichtige Zuwanderung durch einige Negativbeispiele in Misskredit gerät.“

Autor: dts