Köln | Die Domstadt am Rhein ist Karnevalshochburg. Das weiß jeder Kölner. Was jedoch einige nicht wissen: Köln ist auch einer der Top-Standorte, wenn es um Luft- und Raumfahrt geht. Eine Initiative getragen von Wissenschaft, Wirtschaft und Stadt will diese Wissenslücke nun schließen und erklärt 2013 zum „Kölner Themenjahr Luft- und Raumfahrt“. Mit zahlreichen und vielfältigen Veranstaltungen versucht die Initiative, auf den Standort Köln als Dreh- und Angelpunkt der deutschen Luft- und Raumfahrt aufmerksam zu machen. Der Fokus richtet sich hierbei vor allem auf die Einwohner der Rheinmetropole, die an das Thema näher herangeführt werden sollen.
„Deutsches Houston“
„Köln ist das deutsche Houston“, erklärt Andreas Schütz, Sprecher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Initiative, ein ganzes Jahr der Luft- und Raumfahrt zu widmen sei deutschlandweit einzigartig. Das DLR wird sich mit zahlreichen Veranstaltungen am Themenjahr beteiligen. So etwa mit dem Tag der Luft- und Raumfahrt am 22. September in Porz-Wahn oder mit der Eröffnung des „Envihab“, einer europaweit einzigartigen Forschungseinrichtung für Raumfahrtmedizin, geleitet von Professor Dr. Ruppert Gerzer, seines Zeichens Vorsitzender der Kölner Wissenschaftsrunde, der Initiatorin des Themenjahres. Dieser konnte auch das Jahrestreffen der „Association of Space Explorers“ an der über 80 Astronauten aus 30 Ländern teilnehmen werden, vom 01. bis 05. Juli nach Köln holen.
Die Mitglieder der Kölner Wissenschaftsrunde, bei der alle Hochschulen Kölns vertreten sind, wollen ebenfalls zahlreiche öffentliche und nicht-öffentliche Veranstaltungen anbieten, die alle den Schwerpunkt Luft- und Raumfahrt haben werden.
„Kölner Wissen erfahrbar machen“
Der Flughafen Köln/Bonn will sich ebenfalls mit zahlreichen publikumswirksamen Aktionen beteiligen. So findet am 8. Juni der Tag der Luftfahrt statt. Eine Woche später, am 14. Juni, lädt dann die Nacht der Technik alle Kölner zu einem Erlebnisabend erneut an den Kölner Airport ein. „Köln ist eines der bedeutendsten Luft- und Raumfahrt-Cluster in Deutschland“, so Michael Garvens, Vorsitzender der Geschäftsführung des Flughafens Köln/Bonn. Auf den Veranstaltungen auf einer der wichtigsten Dreh- und Angelpunkte für Luftfracht-Verkehr soll „erlebbar gemacht werden.“, so Garvens, gleichzeitig Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer zu Köln. Das Themenjahr solle auch potenzielle Investoren auf den Standort Köln als Innovationszentrum aufmerksam machen.
Die Stadt Köln erhofft sich eine erhöhte Aufmerksamkeit seitens der Bürger, will aber auch das Geschäftsgebiet rund um die Luft- und Raumfahrt als Markenzeichen für Köln stärker hervorheben. Köln sei eben nicht nur Karnevalshochburg, sonder auch Spitzenstandort für Wissenschaft und innovative technische Entwicklung. Dies gelte es stärker nach außen hin zu präsentieren, so Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters. Auch gehe es darum, den Kölner Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu bieten, Kölner Wissen und Ideen erfahrbar kennenzulernen.
Infobox:
Das Programm zum „Kölner Themenjahr Luft- und Raumfahrt 2013“ kann auf der eigenen Homepage abgerufen werden und liegt als Programmheft ab sofort in den Ämtern der Stadt Köln aus.
Hintergrund:
Die Kölner Wissenschaftsrunde besteht aus 22 Mitgliedern aus Forschung und Lehre. Jede Kölner Hochschule ist dabei vertreten. Die Runde wurde auf eine Initiative der IHK Köln und der Stadt hin 2004 ins Leben gerufen. Ziel ist es, eine bessere Zusammenarbeit und Vernetzung der einzelnen Kölner Forschungs- und Hochschuleinrichtungen und einen stärkeren Wissensaustausch zu erreichen. Alle zwei Jahre sollen künftig Themenjahre stattfinden, die Schwerpunkte der in Köln ansässigen Forschung und Lehre sowie die Kernkompetenzen der Wirschaftsregion Köln sichtbar werden lassen sollen.
Autor: Daniel Deininger
Foto: Michael Garvens, OB Jürgen Roters, Prof. Dr. Rupert Gerzer und Andreas Schütz (vlnr.) wollen den Kölnern den Luft- und Raumfahrtsstandort Köln näherbringen.
