Köln | Der Wissenschaftsrat der Bundesrepublik hat für seine im Sommer anstehende Sitzung zwei Neubauten für die Forschung in die engere Wahl genommen. Neben einem Neubau an der Universität Düsseldorf sollen auch rund 47 Millionen Euro an Fördermitteln an die Kölner Universitätsklinik gehen.

Wie deren Pressestelle verkündete, habe der Wissenschaftsrat bereits am vergangenen Freitag die Förderung von zwei Forschungsbauten in Nordrhein-Westfalen beschlossen. So sollen 65 Millionen Euro in einen Neubau der Universität Düsseldorf fließen. Weitere 47 Millionen Euro sind für ein neues Forschungsgebäude am Kölner Universitätsklinikum vorgesehen.

Wie die Landesklinik weiter berichtete, habe sich Köln mit einem Zentrum für Stoffwechselforschung (ZFS) um die Fördergelder von Bund und Land beworben. Die Forschungsprogrammatik des Zentrums für Stoffwechselforschung (ZFS) erfasst Adipositas und moderates Übergewicht als Ursache von Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck und Schlaganfall. Darüber hinaus wird Adipositas auch als möglicher Risikofaktor für Krebs und neurodegenerative Erkrankungen untersucht. Ziel ist es, Stoffwechselerkrankungen – und damit auch Folgeerkrankungen – durch die Entwicklung neuer Therapien zu verhindern und zu beheben.

Statements der Beteiligten

„Beide Bauvorhaben betreffen Forschungsfelder, die auch von großer gesellschaftlicher Bedeutung sind. Die Empfehlung des Wissenschaftsrats ist eine Bestätigung für die exzellente Arbeit der Forscherinnen und Forscher – und für die Leistungsfähigkeit des Wissenschaftsstandorts Nordrhein-Westfalen“, lobte Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

„Wir begrüßen sehr, dass der Wissenschaftsrat die Förderung des neuen Zentrums für Stoffwechselforschung in Köln empfiehlt. Für die Medizinische Fakultät der Universität zu Köln und die Uniklinik Köln ist dies ein großer Erfolg. Dieser wird die internationale Sichtbarkeit der Stoffwechselforschung aus Köln weiter erhöhen“, kommentiert Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Krieg, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln.

„Auch die klinische Versorgung profitiert mittelfristig von verbesserten Forschungsbedingungen. Erkenntnisse aus dem neuen Zentrum für Stoffwechselforschung werden zukünftig unseren Patienten in Form von neuen Therapiemöglichkeiten zugutekommen. Das Zentrum passt optimal zu unserem bereits etablierten Schwerpunkt zur Erforschung und Behandlung altersassoziierter Erkrankungen“, ergänzte der Vorstandsvorsitzende der Uniklinik Köln, Univ.-Prof. Dr. Edgar Schömig.

Weiteres Vorgehen

Die beiden Projekte in Düsseldorf und Köln haben sich in einem bundesweiten Wettbewerb durchgesetzt. Insgesamt hat der Wissenschaftsrat 13 Forschungsbauten zur Förderung empfohlen. Die Förderung von Forschungsbauten an Hochschulen ist Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern. Förderfähig sind nur Vorhaben, die der überregional bedeutsamen Forschung dienen. Dabei ist zunächst eine Begutachtung der von den Ländern eingereichten Anträge durch den Wissenschaftsrat vorgesehen.

Auf dieser Basis entscheidet die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) abschließend über die Aufnahme in die Förderung. Die Förderung stammt zu gleichen Teilen vom Land NRW und vom Bund. Die endgültige Entscheidung wird im Juli dieses Jahres erwartet, wenn die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) tagen wird.

Autor: bfl