Salvador | aktualisiert | Ein Auftakt nach Maß für die DFB-Elf bei der Fußball-WM in Brasilien: Deutschland hat am Montag gegen Portugal hochverdient mit 4:0 gewonnen. Thomas Müller hatte in der 12. Minute per Foulelfmeter den ersten Treffer erzielt, nachdem Pereira Götze im Strafraum festgehalten hatte. Hummels legte in der 32. Minute mit einem perfekt ausgeführten Kopfball nach Eckstoß von Kroos nach.

In der ersten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte wieder Müller: Kroos hatte geflankt, Alves hatte sich den Ball zunächst geschnappt, dann aber Müller unfreiwillig die Vorlage geliefert, der mit links aus der Drehung traf. Kurz zuvor war Portugals Pepe nach einer Rangelei mit Müller vom Platz geschickt worden. In der zweiten Halbzeit nahm die deutsche Mannschaft deutlich Tempo aus dem Spiel – die Portugiesen zeigten sich nach dem furiosen Auftakt in der ersten Halbzeit und nunmehr zu zehnt vollkommen demotiviert und chancenlos.

In der 75. Minute nutzte Müller dann wieder eine Gelegenheit, kickte den Ball aus kurzer Distanz ins gegnerische Netz und setzt sich damit an die Spitze der Torschützenliste bei dieser WM.

Müller zum WM-Start: „Das ist natürlich was Herrliches“

Matchwinner Thomas Müller kann sich nach Herzen über den Auftaktsieg und seine eigene Leistung mit drei Treffern im Spiel gegen Portugal freuen: „Das ist natürlich was Herrliches“, sagte Müller nach dem Spiel der ARD. Die Hitze im Stadion habe der Mannschaft aber schon zugesetzt. „Direkt in der prallen Sonne war es extrem schwer“, so Müller. Schon nach 20 Minuten habe man hochgeguckt und gedacht „das Spiel dauert heute aber lang“.

Bezogen auf die Szene, die letztlich zu einer Roten Karte für Portugals Pepe geführt hatte, zeigte sich Müller zurückhaltend: „Das habe ich nicht zu beeinflussen, ich wollte nichts schinden“, so der 24-Jährige. Er wolle sich die Situation erstmal in Ruhe im Fernsehen ansehen.

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Ghana unterliegt den USA

Bei der Fußball-WM in Brasilien ist im zweiten Vorrundenspiel der Gruppe G Ghana dem Team aus den USA mit 1:2 unterlegen. Die US-Mannschaft unter Leitung von Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann war schon nach einer Minute durch einen Treffer von Clint Dempsey in Führung gegangen. Danach was das Team aus Ghana zunächst wie in Schockstarre, spielte sich aber langsam warm und hatte schließlich den Ausgleich verdient, den André Ayew in der 82. Minute erzielte.

Das US-Team wollte sich den Sieg jedoch nicht mehr nehmen lassen und legte nur vier Minuten später durch den Herthaner John Brooks nach. In der Tabelle der Gruppe G ist Deutschland aufgrund des besseren Torverhältnisses auf Platz eins, gefolgt von den USA, Ghana und Portugal. Vor seinen nächsten beiden Gegnern muss die DFB-Elf keine große Angst haben.

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Iran und Nigeria trennen sich torlos

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien haben sich der Iran und Nigeria im zweiten Spiel der Gruppe F torlos getrennt. Der Iran begann die Partie sehr defensiv, wogegen den Nigerianern wenig einfiel. Sie bestimmten zwar das Spiel, entwickelten vor dem iranischen Tor wenig Gefahr.

In der achten Minute traf Nigeria nach einem Eckstoß, jedoch entschied Schiedsrichter Vera auf Abseits. Die iranische Elf leistete sich in der Anfangsphase durch eine hohe Zahl von Fehlpässen. Mach einer Ecke in der 33. Minute kam der Iran zu einer ersten, hochgefährlichen Aktion vor dem nigerianischen Tor.

Nach dem Seitenwechsel agierte Nigeria zunehmend hilfloser gegen den iranischen Abwehrgürtel. In der 76. Minute verpasste Dejagah knapp die Führung für den Iran. Die Partie plätscherte ohne große Aufregung dem Abpfiff entgegen.

Gelegentlich entwickelten beide Seiten aus Einzelaktionen eine gewisse Torgefahr, es blieb jedoch beim 0:0. Damit hat die Fußball-WM in Brasilien ihr erstes Unentschieden.

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AM RANDE NOTIERT

CSU-Politiker fordert Hymnen-Pflicht für Fußball-Nationalmannschaft

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft soll nach dem Willen des CSU-Politikers Hans-Peter Uhl künftig vor dem Spielbeginn von Länderspielen die deutsche Nationalhymne mitsingen müssen. „Wer in der Nationalmannschaft spielt, muss auch die Hymne singen und nicht nur leise mit murmeln“, sagte Uhl kurz vor dem Auftaktspiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM in Brasilien gegen Portugal der „Bild“ (Dienstagausgabe). „Die Spieler sind ja schließlich keine Söldner, sondern offizielle Vertreter des deutschen Fußballs.“ Bereits in der Vergangenheit hatte es immer wieder Kritik daran gegeben, dass einzelne Nationalspieler die deutsche Hymne nicht mitsingen.

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Studie: Fußball-WM in Brasilien bringt Werbebranche Milliarden-Umsatz

Die Stimmung am weltweiten Werbemarkt hellt sich auch dank der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien auf, die der Branche laut einer Studie einen Milliarden-Umsatz beschert. Die Wachstumsrate soll in diesem Jahr bei 5,4 Prozent liegen. Das ist deutlich mehr als 2013, als der Werbemarkt um 3,9 Prozent zulegte.

Dies geht aus der bislang unveröffentlichten Studie der Mediaagentur Zenith-Optimedia hervor, die dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe) vorliegt. Für 2015 wird ein Zuwachs von 5,7 Prozent, für 2016 ein Plus von 6,1 Prozent prognostiziert. Die jüngst begonnene Fußball-Weltmeisterschaft wird laut der Studie einen starken Effekt auf den Werbemarkt haben: Nach Berechnungen der Media-Manager beträgt der weltweite Sondereffekt 1,5 Milliarden Dollar: Geschätzt 500 Millionen Dollar fließen nach Lateinamerika, nach West-Europa immerhin 300 Millionen.

Auch Deutschland wird nach Ansicht von Frank-Peter Lortz, Chairman von Zenith-Optimedia, von der WM profitieren. Das „Hauptübertragungsmedium TV“ werde gewinnen, ebenso wie die Internetwerbung und das mobile Marketing auf dem Smartphone. „Die WM wird das Thema Mobile stark voranbringen“, meint Lortz. Er hält jährliche Wachstumsraten von 49 Prozent für realistisch.

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Autor: dts