Köln | Seit 2009 ist es der vierte Nachweis eines Wolfes in Nordrhein-Westfalen (NRW). Das nordrhein-westfälische Umweltministerium bestätigte nun, dass im Kreis Lippe am Wochenende ein Wolf durch Videoaufnahmen festgehalten wurden.

Das Video wurde vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz „Lanuv“ geprüft und bestätigt. Um die Herkunft und das Geschlecht zu ermitteln hat die Landesregierung NRW Speichelproben sichergestellt und zur Auswertung an das „Nationale Referenzzentrum für genetische Untersuchungen von Luchs und Wolf“ in Gelnhausen überstellt. Dem betroffenen Landwirt sollen die vom Wolf gerissenen Ziegen entschädigt werden.

 

Letzter Wolf wurde 1835 in NRW erlegt

Auf dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalen galt der Wolf seit Mitte des 19. Jahrhunderts als ausgerottet. Ein genaues Aussterbejahr lässt sich allerdings nicht mehr genau rekonstruieren. 1835 wurde in Ascheberg-Herbern (Westfalen) das letzte Mal die Erlegung eines Wolfes auf dem Gebiet des heutigen NRW dokumentiert, im Rheinland Ende des 18. Jahrhunderts bei Hilden. Aus dem Winter 1963/1964 soll es einen Abschuss eines einzelnen Wolfes in NRW bei Bergheim gegeben haben. Über die Herkunft des Tieres ist hingegen nichts bekannt. Der erste belegte Wolfsnachweis konnte 2009 bestätigt werden, als ein Wolf aus Nordhessen die Grenze von NRW, Kreis Höxter, überquerte. Dieser Wolfsrüde hatte seit 2006 im Reinhardswald in Hessen gelebt und war im April 2011 tot aufgefunden worden.

Autor: ib