259 Radfahrer sind in diesem Jahr bereits in Klön und Leverkusen verunglückt. Das sind über 33 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, erklärte heute Sascha Himmel, Polizeioberrat in Köln. Der Grund für die steigenden Unfallzahlen liegt nach Himmel vor allem an dem guten Wetter. Im Vergleich zum Vorjahr wäre der Frühling 2011 deutlich sonniger und wärmer ausgefallen. „Und je Sonnenstunde verunglückt ein Radfahrer“, so der Polizeioberrat. Diesen Quotienten habe man dank der Statistiken aus den vergangenen Jahren errechnen können.

In Ehrenfeld verunglücken die meisten Velo-Fahrer
Insgesamt verunglücken pro Jahr rund 1.500 Radfahrer in Köln und Leverkusen. Dabei stellen Radler rund 25 Prozent der Verunglückten im Straßenverkehr. „Das sind überproportionale viele“, betonte Himmel, denn nur rund 15 Prozent der Verkehrsteilnehmer sind mit dem Fahrrad unterwegs. Besonders viele Unfälle geschehen dabei in Ehrenfeld, und der südlichen Innenstadt. So ereigneten sich in Ehrenfeld 2010 insgesamt 92 Unfälle mit verunglückten Radfahrern. Weitere Unfall-Schwerpunkte liegen in der nördlichen Innenstadt sowie in Deutz, Lindenthal und Sülz.

Missachtung der Vorfahrt ist Hauptursache
Zu den Hauptursachen gehört dabei laut Polizei die falsche Straßenbenutzung der Radfahrer – etwa indem sie auf dem Gehweg fahren oder die falsche Seite des Radweges benutzen. Das mache gut 31 Prozent der gezählten Unfälle aus, die Radfahrer verschuldeten. Weitere Hauptursachen seien die Missachtung der Vorfahrt und Fahruntüchtigkeit. Bei Unfällen, die von Autofahrern verursacht werden, liegt die Ursache zumeist in der Missachtung der Vorfahrt (28 Prozent) sowie fehlerhaftem Abbiegen (knapp 21 Prozent). Problematisch sei auch der berühmte„tote Winkel“. Dies sei zwar keine häufige Unfallursache, führe jedoch zumeist zu sehr schweren Unfällen. So verstarb bereits in diesem Jahr eine junge Radfahrerin in Köln, weil sie von einem Autofahrer im „toten Winkel“ übersehen wurde.

Um für mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu werben, führte die Polizei Köln in dieser Woche verstärkte Kontrollen in der Kölner Innenstadt durch. Heute kontrollierten die Beamten auf dem Zülpicher Platz. Dort machten sie Radfahrer auf ihr Fehlverhalten im Verkehr aufmerksam. Zudem hatten sie einen Infostand aufgebaut, an dem sich Passanten informieren konnten. Anhand eines LKW demonstrierten die Beamten zudem die Gefahr de „toten Winkels“.

[cs]