Mannheim | Die mittelfristigen Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren haben sich im Oktober erheblich verschlechtert: Der entsprechende Index sank von 77,4 Zählern im September auf nun 56,1 Punkte. Das teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mit. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland verbesserte sich unterdessen erneut.

Der Lageindikator beträgt im Oktober -59,5 Punkte. Dies ist ein Anstieg um 6,7 Punkte im Vergleich zum September. Die Erwartungen der Finanzmarktexperten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone sinken sehr stark.

Der Erwartungsindikator für das Eurogebiet liegt in der Oktober-Erhebung bei 52,3 Punkten. Dies sind 21,6 Punkte weniger als im Vormonat. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Eurogebiet steigt hingegen um 4,3 Punkte auf einen Wert von -76,6 Punkten.

„Die ZEW-Konjunkturerwartungen liegen noch sehr deutlich im positiven Bereich. Die große Euphorie der Monate August und September scheint aber verflogen zu sein“, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die zuletzt stark gestiegene Zahl der Corona-Infektionen lasse die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung ansteigen.

Hinzu komme die Aussicht auf einen Brexit ohne Handelsvertrag zwischen EU und Großbritannien. „Auch die gegenwärtige Situation vor den Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten steigert die Unsicherheit“, fügte Wambach hinzu.

Autor: dts