Symbolbild Bürogebäude

Köln | Der internationale Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate veröffentlichte Marktzahlen zum 3. Quartal für Köln und titelt: „Umsatzeinbruch auf dem Kölner Investmentmarkt setzt sich fort“.

Es ist ein deutlicher Umsatzeinbruch, den die Immobilienexperten dem gewerblichen Investmentmarkt in Köln attestieren: Nach 9 Monaten wurden 724 Millionen Euro umgesetzt. Das sind 52 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im Vergleich der letzten 10 Jahre liegt das Ergebnis 34 Prozent niedriger.

Jens Hoppe, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Kölner Niederlassungsleiter ordnet in einem schriftlichen Statement ein: „Vor dem Hintergrund der durch die EZB eingeläuteten Zinswende und den sich ändernden Finanzierungskosten agieren Investoren zunehmend mit erhöhter Umsicht. Bei vielen Transaktionen ist das Tempo gegenüber dem Jahresbeginn 2022 deutlich vermindert. Nicht zuletzt muss auch ein neues Preisniveau gefunden werden, das für beide Transaktionsparteien funktioniert. Nach einem sehr starken Jahresauftakt mit einem Investmentvolumen von 480 Millionen Euro wurde im zweiten Quartal ein Umsatz von 154 Millionen Euro registriert. In den Sommermonaten hat das Transaktionsgeschehen weiter an Dynamik eingebüßt und es wurden rund 90 Millionen Euro im Kölner Markt platziert“.

So setzen sich die Investments zusammen

Es seien die fehlenden Transaktionen über 100 Millionen Euro, die für den Umsatzeinbruch zum Großteil verantwortlich zeichneten, so BNP Paribas. Die Umsatztreiber seien aktuell eher die Transaktionen im Feld 50 bis 100 Millionen Euro. Ein weiterer Grund für den Rückgang ist die insgesamte Zahl an Transaktionen, die rückläufig ist.

Über die Hälfte des Gesamtumsatzes von 724 Millionen Euro wurde im Bereich Büroimmobilien erwirtschaftet. Dabei lag ein Fünftel dieses Anteils alleine bei der Übernahme des Bürovermieters alstria durch Brookfield.

Mit 146 Millionen Euro trugen die Einzelhandelsimmobilien rund 20 Prozent zum Umsatz bei. Hier liegt die Kölner Zahl über dem Bundesdurchschnitt der einen Anteil von 17 Prozent für Einzelhandelsimmobilien ausweist.

Besonders schlecht schnitten in Köln die Logistikimmobilien ab. Sie tragen nur 18 Millionen Euro bei und damit den niedrigsten Wert in den vergangenen 10 Jahren. Die Experten sprechen von einem Mangel an Produkten. Das Segment Hotel spielt nur eine untergeordnete Rolle im Kölner Marktgeschehen.

Die Kölner City ist umsatzstark

Die Kölner City ist mit rund 464 Euro der Magnet für Transaktionen. In den City-Randlagen blieb der Umsatz mit 72 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahr. In den Nebenlagen wurden 188 Millionen Euro umgesetzt. Die Experten von BNP Paribas werten diese Zahlen als generelles Vertrauen in den Kölner Markt.

Das sind die Käufer

Die Projektentwickler positionierten sich in den ersten drei Quartalen deutlich über dem Vorjahr mit 161 Millionen Euro Investment. Sie investieren vor allem in der Kölner City. Die Equity/Real Estate Funds erzielen durch den Volumenstarken alstria/Brookfield Deal den Spitzenanteil. Spezialfonds machen 20, Investment/Asset Manager 11 und offene Fonds ebenfalls 11 Prozent aus.

Wie sehen die Experten die Perspektiven

Die Immobilienmärkte befänden sich durch die Leitzinsentscheidungen in einer neuen Preisfindungsphase, die so schnell nicht abgeschlossen sein wird. Diese Phase laufe schrittweise ab und dauere eine Zeit. Der Kölner Markt ist davon nicht ausgenommen. Daher erwarten die Experten keine Jahresendrallye. Die Experten bescheinigen dem Kölner Markt eine starke wirtschaftliche Basis und erwarten, dass das Investmentmarktgeschehen sich schnell wiederbeleben werde, wenn die Rahmenbedingungen wieder stabiler sind.

red01