Auch für die Zoobrücke und die Deutzer Brücke liegen nun die Ergebnisse der eingehenden Bauwerksprüfung vor, die die Stadt Köln für vier Kölner Brücken in Auftrag gegeben hatte. Demnach ergibt sich, wie schon Ende 2006 für die Severinsbrücke und die Mülheimer Brücke festgestellt, auch für diese beiden Brückenbauwerke ein umfangreicher Sanierungs- und Instandsetzungsbedarf. 

Trotz der Notwendigkeit, die in die Jahre gekommenen Brücken grundlegend zu sanieren, befinden sich alle vier Bauwerke nach wie vor in einem sicheren Zustand und sind sowohl für den Individualverkehr als auch für den öffentlichen Nahverkehr weiterhin uneingeschränkt nutzbar.

Die Stadt Köln ist als so genannter Baulastträger zur ständigen Unterhaltung ihrer vier Rheinbrücken verpflichtet. Dies erfolgt durch umfangreiche Bauwerksprüfungen, die alle drei Jahre wechselweise als Haupt- und Einfachprüfungen vorgenommen werden. Dabei geht es in erster Linie darum, die Verkehrssicherheit, die Standsicherheit und die Dauerhaftigkeit der Bauwerke festzustellen.

Mit der Überprüfung der vier Brücken hat das Amt für Brücken und Stadtbahnbau im März 2005 die „Arbeitsgemeinschaft Kölner Rheinbrücken“ beauftragt. Für die Severinsbrücke und die Mülheimer Brücke wurden Sanierungskosten von zusammen 59,2 bis 72,2 Millionen Euro (je nach Variante) ermittelt. 

Für die 2,6 Kilometer lange Zoobrücke (Baujahr 1966 bis 1969) haben die Gutachter festgestellt, dass sich das Bauwerk in einem seinem Alter entsprechend guten Zustand befindet. Der Schwerpunkt der Sanierung betrifft die Brückenoberfläche und damit Arbeiten an dem Belag und den Abdichtungen, die Erneuerung der so genannten Brückenkappen sowie die Instandsetzung der Fahrbahnübergänge und der Entwässerungsleitungen. Desweiteren muss die Dauerhaftigkeit der Vorspannung der Überbaukonstruktion umfassend überprüft werden. Die aktuelle Kostenschätzung geht von einem Aufwand von rund 30,5 Millionen Euro aus.

Bei der Deutzer Brücke sind umfangreiche Instandsetzungsarbeiten insbesondere an den Rampenbauwerken erforderlich, da diese teilweise bis zu 100 Jahre alt sind. Hier geht es in erster Linie um die Fahrbahnübergänge und die Innen- und Außenseiten der Brückenhohlkästen, in die an undichten Stellen immer wieder Wasser eindringen kann. Darüber hinaus werden die beiden Überbauten einer gründlichen Instandsetzung vergleichbar mit der Zoobrücke unterzogen. 

Aufgrund ihres hohen Alters werden die beiden Brückenrampen derzeit dahingehend überprüft, ob eine Sanierung möglich ist oder ob einzelne Bauteile durch Neubauten ersetzt werden müssen. Je nach Ausführung belaufen sich die Gesamtkosten der Sanierung auf Beträge zwischen 22 Millionen Euro (Komplettsanierung) und 25,8 Millionen Euro (Ersatzneubau).

Je nach finanzieller Realisierbarkeit in den kommenden Haushaltsjahren werden die Arbeiten sukzessive fortgeführt. Bei der Zeitplanung kommt auch der enormen Verkehrs-elastung aller vier Brücken einer besonderen Bedeutung zu. Dies wird nachhaltigen Einfluss auf die Bauabwicklung haben. In Kürze werden Verkehrssimulationen durchgeführt, um abschätzen zu können, wie stark der Verkehr beeinflusst wird. Die Umsetzung des Sanierungskonzeptes wird sich darum auf einen mehrjährigen Zeitraum erstrecken.

Der komplette Sachstandsbericht der Verwaltung über die Bauwerksprüfung der Brücken wird dem Verkehrsausschuss in seiner Sitzung am 2. Juni 2008 zur Kenntnis gegeben.

[nh; Quelle: Stadt Köln]