Köln | Wie geht es weiter mit der Arbeit für Geflüchtete in Köln? Sechs Kölner Initiativen treffen eine klare Aussage in Richtung Kölner Rat: „Finger weg von den ‚Mindeststandards‘!“ Darum geht es.
Kürzungen und Streichungen freiwilliger Leistungen befürchtet
Mit einer Erklärung machen die sechs Initiativen deutlich, was eine Kürzung oder Streichung der Mindeststandards in der Arbeit für Geflüchtete in Köln nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für die vielen ehrenamtlichen Helfer:innen bedeuten würden.
Diese Organisationen haben unterzeichnet:
• Ceno & die Paten – Ehrenamtsagentur
• Kölner Flüchtlingsrat
• Kölner Freiwilligen Agentur
• Diakonie Köln und Region
• Alte Feuerwache Köln
• Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen
Freiwillige Leistung
Die Stadt Köln fördert die Willkommenskultur in Köln und die, die sie umsetzen als freiwillige Leistung aus dem städtischen Haushalt. Köln wird erneut einen Doppelhaushalt auflegen und schon vor der Einbringung des Haushalts in den Rat durch Oberbürgermeisterin und Kämmerin ist klar, dass gespart werden muss. Es sind viele Initiativen und Träger, die befürchten, dass ihre Förderung beschnitten oder eingestellt wird und so werden die Appelle an die Kommunalpolitik lauter.
Die sechs Organisationen fordern, dass die Mindeststandards zur Unterstützung der Geflüchtetenarbeit eingehalten und bestehen bleiben. Sie warnen eindringlich davor die Arbeit mit Geflüchteten nicht nachhaltig auszugestalten, da kurzfristiges Sparen langfristig Schaden anrichten könnte. Zudem mahnen sie an das jetzt etablierte Netzwerk zu erhalten und die hauptamtlichen Stellen finanziell abzusichern. Es gehe auch darum ein Signal gegen Rechts zu setzen, schreiben die Organisationen vor der Kommunalwahl 2025.
Um diese Struktur geht es
Viele Kölner:innen engagieren sich ehrenamtlich in der Arbeit für Geflüchtete. Sie sind in Willkommensinitiativen aktiv oder als Einzelkämpfer:innen. Sie suchen den Rat und die Unterstützung durch Fachkräfte. Diese Berater:innen stellen sicher, dass die Arbeit der Ehrenamtler:innen für Geflüchtete effektiv und nachhaltig ist. Dies geschieht durch Schulungen, Begleitungen oder Unterstützung. Diese Strukturen sind jetzt von möglichen Einsparungen bedroht. Strukturen, die aufgebaut wurden und im Krisenfall zur Verfügung stehen.
So schreiben die Organisationen: „Die lokale Politik und Verwaltung betonen häufig ihre Dankbarkeit gegenüber dem Ehrenamt. Doch Echte Wertschätzung zeigt sich in Taten. Es bedeutet, die Bedürfnisse und Herausforderungen derjenigen ernst zu nehmen, die seit Jahren unermüdlich dafür sorgen, dass Geflüchtete in Köln eine neue Heimat finden. Es bedeutet, die Strukturen zu schützen, die diese wertvolle Arbeit erst möglich machen.“
Der Appell an die Kölner Kommunalpolitik lautet eine Kürzung oder Streichung der Mittel für die Mindeststandards nicht zuzulassen. Offen ist dabei wie vor dem Hintergrund der aktuellen Migrationsdebatte um Begrenzung der Zuwanderung, Grenzkontrollen, Rückführungen auf Landes- und Bundesebene sich die Kommune Köln nun positionieren wird.