Lünen | Im nordrhein-westfälischen Lünen ist am Dienstag ein mutmaßlicher Taliban-Kämpfer festgenommen worden. Wie die Bundesanwaltschaft mitteilte, soll der 31-jährige Deutsche von Ende September 2009 bis Mai 2010 Mitglied der Vereinigung „Deutsche Taliban Mujahideen“ (DTM) gewesen sein. Die Ende September 2009 gegründete ausländische terroristische Vereinigung verfolgte das Ziel, an der Wiederherstellung eines allein auf dem islamischen Recht basierenden Gesellschaftssystems in Afghanistan mitzuwirken.

Zu diesem Zweck bekämpften ihre Mitglieder Angehörige der internationalen Schutztruppe ISAF sowie afghanische und pakistanische Regierungstruppen. Dabei erachteten sie auch Selbstmordattentate als ein legitimes Mittel. Ende April 2010 kamen mehrere führende DTM-Mitglieder ums Leben.

Dies führte innerhalb weniger Wochen zur faktischen Auflösung der terroristischen Vereinigung. Der Beschuldigte soll im Juni 2009 von Deutschland aus in das afghanisch-pakistanische Grenzgebiet gereist sein. Er sei laut Bundesanwaltschaft dringend verdächtig, sich dort Ende September 2009 der DTM angeschlossen und eine Ausbildung an Schusswaffen für die Teilnahme am terroristischen Jihad durchlaufen zu haben.

Nach der Auflösung der DTM soll er sich bis zuletzt in Jordanien aufgehalten haben.

Autor: dts