Berlin | Die Deutsche Bahn (DB) und die Gewerkschaft EVG haben sich am Mittwoch auf einen umfassenden Tarifabschluss geeinigt, der unter anderem eine Lohnerhöhung von insgesamt 5,1 Prozent in zwei Stufen vorsieht. „Der Tarifabschluss ist angesichts der schwierigen Wettbewerbssituation unserer Geschäfte ein Kompromiss an der Grenze dessen, was möglich ist. Damit erkennen wir die gute Leistung unserer Mitarbeiter an“, sagte DB-Personalvorstand Ulrich Weber nach der Schlussverhandlung in Berlin.

Die Einkommen steigen in zwei Stufen: Zum 1. Juli 2015 werden die Löhne um 3,5 Prozent erhöht, mindestens jedoch um 80 Euro. Am 1. Mai 2016 steigen die Einkommen um weitere 1,6 Prozent, mindestens jedoch um 40 Euro. Dazu kommt eine Einmalzahlung, auf die die bereits gezahlten Vorschusszahlungen angerechnet werden.

Damit werden im Juli an alle in die Tarifrunde einbezogenen Mitarbeiter noch 350 Euro ausgezahlt. Der Tarifvertrag läuft nach Angaben der Bahn bis 30. September 2016. Zudem haben DB und EVG einen Tarifvertrag „Arbeit 4.0“ unterzeichnet: Ziel ist, die rapiden Veränderungen der Arbeitswelt durch die zunehmende Digitalisierung gemeinsam und aktiv zu gestalten. Verständigt haben sich DB und EVG ebenfalls über die Einführung eines neuen flexibleren Vergütungssystems zum 1. Januar 2016.

Bahnchef Grube: Tarifeinigung geht an Grenze der Wirtschaftlichkeit

Bahnchef Rüdiger Grube hat die Tarifeinigung zwischen der Deutschen Bahn und der Bahngewerkschaft EVG begrüßt, „auch wenn man an die Grenze der Wirtschaftlichkeit gegangen ist“. „Es ist ganz wichtig, dass wir im Vorfeld der Schlichtung mit der GDL diese Einigung erzielen konnten“, betonte Grube im Gespräch mit der „Neuen Westfälischen“ (Donnerstagsausgabe). Ein Rückschluss auf das Ergebnis der am Mittwoch beginnenden Schlichtung sei daraus aber nicht abzuleiten.

Die Einigung mit der EVG ordnete Grube so ein: „Es ist wie so oft im Leben: Man muss Kompromisse machen.“ Die DB und die EVG hatten sich am Mittwoch auf einen Tarifabschluss geeinigt, der für die Beschäftigten unter anderem mit einer Lohnerhöhung von insgesamt 5,1 Prozent in zwei Stufen verbunden ist.

Autor: dts