EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Brüssel | aktualisiert | Der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat sich für eine zweite Amtszeit der gegenwärtigen Amtsinhaberin Ursula von der Leyen ausgesprochen. „Ich finde, dass Frau von der Leyen einen guten Job an der Spitze der EU-Kommission unter schwierigsten krisenhaften Umständen vorgelegt hat“, sagte er dem „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe).

„Ich wünsche mir, dass sie wieder Kommissionspräsidentin wird“, fügte er hinzu. Angesichts der Reibereien zwischen von der Leyen und dem EU-Ratspräsidenten Charles Michel in der sogenannten „Sofagate“-Affäre sprach sich Juncker dafür aus, nach der übernächsten Europawahl die beiden Ämter des Kommissionschefs und des Ratspräsidenten zusammenzulegen. „Der EU-Vertrag lässt eine solche Neuregelung zu“, sagte Juncker.

Dem „Tagesspiegel“ zufolge wird die CDU an diesem Montag von der Leyen für eine europaweite Spitzenkandidatur für die Europäische Volkspartei (EVP) vorgeschlagen. Bereits im April 2023 hatte CDU-Chef Friedrich Merz der Kommissionspräsidentin die Unterstützung seiner Partei für den Fall zugesichert, dass sie ein zweites Mandat anstreben sollte. Die endgültige Nominierung zur EVP-Spitzenkandidatin soll bei einem Parteitag der EVP Anfang März in Bukarest erfolgen.

Von der Leyen will zweite Amtszeit als EU-Kommissionspräsidentin  

Ursula von der Leyen strebt eine zweite Amtszeit als EU-Kommissionspräsidentin an. Der CDU-Bundesvorstand habe von der Leyen am Montag „einstimmig“ als Spitzenkandidatin der europäischen Christdemokraten nominiert, sagte CDU-Chef Friedrich Merz in Berlin. Die Europäische Volkspartei werde im März in Bukarest die endgültige Entscheidung darüber treffen.

Von der Leyen sagte, dass ihre Kandidatur eine „ganz bewusste und wohlüberlegte Entscheidung“ sei. „Ich möchte mich für eine zweite Amtszeit bewerben und ich bin der CDU sehr dankbar, dass sie mich heute als Spitzenkandidatin für die EVP vorschlägt“, fügte sie hinzu.

Die CDU-Politikerin ist seit Juli 2019 im Amt. Zuvor hatten sich die Staats- und Regierungschefs nicht auf einen der zur Europawahl 2019 angetretenen Spitzenkandidaten als Kommissionspräsidenten einigen können. Von der Leyen selbst war damals nicht zur Wahl angetreten.

Kritik an der Kandidatur aus den Reihen der FDP