Köln | Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Köln hat am gestrigen Mittwoch, 16. Dezember, 352 betragen. Das meldete das Robert Koch-Institut (RKI). Vier Menschen verstarben im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die 7-Tage-Inzidenz für Köln lag für den Zeitraum 10. bis 16. Dezember bei 135,8. In Deutschland starben am Mittwoch fast 700 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

Am gestrigen Mittwoch meldete die Stadt Köln um 17:09 Uhr, dass in den Kölner Kliniken 333 mit dem Coronavirus infizierte Patientinnen und Patienten, davon 94 auf Intensivstationen behandelt werden. Bei dieser Zahl handelt es sich auch um Menschen, die nicht ihren Erstwohnsitz in Köln haben.

RKI meldet 26.923 Corona-Neuinfektionen – Fast 700 Tote

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Donnerstagmorgen 26.923 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 13,7 Prozent mehr als am Donnerstagmorgen vor einer Woche, als durch das RKI 23.679 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet worden waren. Damit setzt sich der Trend steigender Neuinfektionszahlen fort.

Ein möglicher Effekt des seit Mittwoch geltenden harten Lockdowns wird erst in einigen Tagen erwartet. Unterdessen meldete das RKI nun 698 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Auf den Intensivstationen wurden am frühen Donnerstagmorgen 4.833 Covid-19-Patienten intensiv behandelt. Am Vortag waren es zur gleichen Zeit noch 102 weniger.

Patientenschützer warnen vor möglicher Triage in Krankenhäusern

Angesichts knapper werdender Beatmungsplätze auf den Intensivstationen deutscher Krankenhäuser warnen Patientenschützer eindringlich davor, die Behandlung von Covid-19-Erkrankten von deren Überlebenschancen abhängig zu machen. „Hierzulande gilt das Prinzip, dass dem kränkesten Patienten als erstes geholfen wird“, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). Anders verhalte es sich bei der so genannten Triage, „sie stellt das ethische Prinzip auf den Kopf“.

Bei der Triage werde „erst demjenigen geholfen, dessen Überlebensaussichten besser sind“, sagte Brysch. Deutsche Mediziner müssten dieses Verfahren bisher nicht anwenden, da es „ausreichend medizinische Ressourcen für alle Schwerstkranken“ gebe. Trotz der sehr unterschiedlichen, regionalen Corona-Lage stünden „in jedem Bundesland freie Intensivplätze“ zur Verfügung.

„Die Situation ist ernst, aber Vorsicht vor Alarmismus“, mahnte der Patientenschützer. Selbst wenn in einer Stadt „die Intensivbetten komplett belegt sind, gibt es aktuell keinen Grund, Menschen unversorgt sterben zu lassen“. Ein intensivmedizinischer Transport per Hubschrauber oder Rettungswagen müsse eine solche Situation verhindern.

Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum, sieht die Kliniken in Deutschland weit davon entfernt, Triage-Diskussionen führen zu müssen. Noch gebe es Reserven, sagte Baum den Funke-Blättern. „Bis rein rechnerisch alle Kapazitäten aufgebraucht sind, müsste sich die Zahl der aktiven Infektionen verdoppeln“, sagte Baum.

Autor: red, dts