Traunstein | In Bayern ist eine fünfte Infektion mit dem Coronavirus bestätigt. Das teilte das bayerische Gesundheitsministerium am späten Donnerstagabend mit. Es handele sich ebenfalls um einen Mitarbeiter der Firma Webasto aus dem Landkreis Starnberg, bei der auch die vier bislang bekannten Fälle beschäftigt sind.

Der nun fünfte Fall sei im Landkreis Traunstein wohnhaft. Einzelheiten sollen am Freitag bekannt gemacht werden. Bei den vier bereits bekannten Fällen handelt es sich um drei Männer und eine Frau.

Die Tests von weiteren Personen, die ebenfalls bei der Firma arbeiten, brachten bis zum Donnerstagabend keinen weiteren positiven Befund. Die Testung der derzeit insgesamt ermittelten 110 Kontaktpersonen aus der Firma gehe laufend weiter, hieß es.

WHO lobt deutsche Maßnahmen gegen Coronavirus

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält die Maßnahmen gegen das Coronavirus in Deutschland für ausreichend. „Deutschland hat wunderbar reagiert: Ein Fall wird erkannt, die Personen werden isoliert, werden behandelt, die Kontakte werden nachverfolgt, es werden die Daten weitergegeben an die WHO“, sagte Christian Lindmeier, Sprecher der Weltgesundheitsorganisation, am Donnerstag im ARD-Mittagsmagazin. Die Maßnahmen in China, wo es derzeit etwa 7.800 Infizierte und 170 Todesfälle gibt, sind drastischer.

Wuhan in Zentralchina und weitere Städte sind abgesperrt. Landesweit sind viele Bahnhöfe und Flughäfen geschlossen. Es sei schwierig zu sagen, was da angemessen und was nicht angemessen sei, so Lindmeier.

„Drastische Maßnahmen scheinen erst mal erfolgversprechend zu sein. Wir hoffen natürlich auch, dass die Maßnahmen nicht allzu lange dauern, weil sie behindern natürlich das alltägliche Leben überall.“ Der WHO-Sprecher geht davon aus, dass es länger dauern wird, bis ein Impfstoff für den Coronavirus gefunden wird: „Allein die Produktion eines Impfstoffes dauert schon sechs bis neun Monate etwa, vielleicht auch manchmal etwas weniger. Zuvor muss man natürlich die wissenschaftlichen Grundlage legen und den Impfstoff überhaupt finden“, sagte Lindmeier. Da der Virus aus der Familie der Coronaviren stamme – so wie SARS – seien aber bereits Grundzüge des Virus bekannt. „Das macht eine Entwicklung von Medizin oder Impfstoffen einfacher“, sagte Lindmeier.

Autor: dts