Das Pressefoto zeigt Aktivist:innen an der Tesla Gigafactory. | Foto: Aktivist:innen

Grünheide | aktualisiert | Die Tesla Gigafactory in Grünheide und die Tesla Fläche am Flugplatz Neuhardenberg sind derzeit im Rahmen der „Disrupt Tesla Aktionstage“ das Ziel von Aktivist:innen. Die sprechen von rund 800 Personen auf dem Tesla Gelände der Gigafactory. Ihre Anliegen sind der Stopp der Produktion, das Verhindern des Ausbaus des Werkes und ihr Fokus sei die Verkehrswende.

„Die Aktivist:innen verteidigen hier heute die gelebte Demokratie. Die Gründheider:innen sehen, wie ihr Votum umgangen und mit Mogelpackungen beantwortet wird. Zur Zeit merken wir gesamtgesellschaftlich, dass es starke antifaschistische Bewegungen gegen eine rechte Bedrohungslage braucht. Gleichzeitig wird eine Region an einen offen rechten Unternehmer ausverkauft. Statt Elon Musk den Hof zu machen, sollte die Politik demokratische Abstimmungen und Volksentscheide umsetzen“

Lucia Mende, Sprecherin der Aktivist:innen

Es gebe eine Straßenblockade von rund 50 Aktivist:innen, die den Weg auf das Werksgelände absperre aktuell, so die Aktivist:innen. Ihr Protest reihe sich ein in die jahrelangen Proteste gegen die Tesla Fabrik und deren umstrittener Bau. Die Aktivist:innen verweisen auf die Rüge der EU, die den Mangel an Umweltschutzprüfungen bemängelte. Der Bau der 2020 errichteten Fabrik wurde erst nachträglich genehmigt. 200 Hektar Wald wurden gerodet. Jetzt sollen für die Erweiterungen  weitere 50 Hektar Wald der Fabrik zum Opfer fallen. Viele Menschen in Grünheide sprechen sich gegen die Erweiterung aus. Am 16 Mai 2024 wird der Gemeinderat von Grünheide eine Entscheidung zur Erweiterung treffen.

Ole Becker einer der Sprecher aus den Reihen der Aktivist:innen wird zitiert: „Hier markieren Aktivist:innen den Tesla Konzern als Verantwortlichen für Grundwasserversuchung, Ressourcenraub und die Gefährdung von Menschen global. Der Bau einer E-Autofabrik ist aber Politik von Gestern: Die Autos rollen vom Band, die Beschäftigten werden ausgebeutet, die Klimaziele werden gerissen und am Ende stehen wieder alle im Stau. Daran ist auch die Brandenburger Regierung schuld, sie hat die dreckige Tesla Fabrik ohne Genehmigung bauen lassen. Damit die Erde langfristig unser Zuhause bleibt, sollten wir mutig genug sein, dieses Werk kreativ neuzugestalten. Ob wir hier Busse, Krankenwägen oder Lastenräder bauen, müssen wir gemeinsam entscheiden. Der Kampf gegen diese Autofabrik ist ein Kampf gegen jede Autofabrik.“

Aktionen am Flughafen Neuhardenberg

Auch am Flugplatz Neuhardenberg protestierten die Aktivist:innen gegen die Tesla Werkserweiterung. Nach Angaben der Organisatoren besetzten rund 300 Personen das Gelände. Der ehemalige Flugplatz Neuhardenberg dient Tesla als Lagerort für die Autos, die aus der Gigafactory in Grünheide kommen. Mehrmals die Stunde brettern dort LKWs durch die Ortschaften mit fabrikfrischen Y-Modellen. Die Anwohnenden haben sich bereits gegen die Nutzung ausgesprochen, da es die örtliche Infrastruktur überlastet. Die Autos, die dort gelagert werden sind unverkaufte Teslas – hunderte Autos kommen täglich an, für die es keine Nachfrage gibt.