Welche Entwicklungen wird es in der Kreativwirtschaft in den nächsten 15 Jahren geben? Dies war eine der Leitfragen auf der 5. Arbeitsmarktkonferenz Medien und Kultur, die von der Stadt Köln, der SK Stiftung Kultur, der Agentur für Arbeit und dem "AIM-KoordinationsCentrum Ausbildung in Medienberufen“ ausgerichtet wurde. 215 Hochschul- und Branchenvertreter waren ihrem Aufruf gefolgt und diskutierten diese und andere drängende Fragen. Wie die Arbeitsagentur bekannt gab, bestehe dringender Handlungsbedarf, sonst sei zu befürchten, dass bereits zum Ende des Jahrzehnts viele Stellen nicht mehr besetzt werden könnten. Daher gelte es die Aus- und Weiterbildung zu verbessern. Mit 3,8 Prozent sei die Ausbildungsquote bei der Kölner Kreativwirtschaft unterdurchschnittlich. An anderen Standorten liegt die Quote laut Arbeitsagentur bei 5,1 Prozent.

Mangelnde Praxiserfahrung in der Kritik
Die bestehenden Bachelor-Studiengänge werden vor allem für ihre kurzen Studiendauer kritisiert, die kaum Möglichkeiten böten, praktische Erfahrungen zu sammeln. Die mangelnde Praxis führe bei der Arbeitsplatzsuche häufig zu Schwierigkeiten. Die Studenten sollten sich daher um einen Masterabschluss bemühen und auch Zeit für praktische Tätigkeiten in ihre Studienplanung einplanen. Doch oft stehen nicht genügend Masterplätze zur Verfügung, wie eine Studie des Instituts für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. zeigte, die auf der Konferenz diskutiert wurde.

Freie mit vielen Nachtteilen
Beim Thema der Weiterbildung kam die schwierige Situation freier Mitarbeiter zur Sprache. Diese müssten im Vergleich zu Festangestellten mit einem wesentlich niedrigeren Einkommen auskommen. Zudem müssten Freie ihre Verdienstausfälle selbst kompensieren, wenn sie sich zur Weiterbildung durch Kurse oder Lehrgänge entschieden, die sie in aller Regel aus eigener Tasche bezahlen. Vor allem in der Fernsehbranche würden die Honorare seit Jahren stagnieren. Ein Ansatz zur Verbesserung dieser Zustände könnte ein so genannter ‚Code of Practice‘ sein, den der Verband der Film- und Fernsehproduzenten NRW in Folge der Konferenz formulieren möchte.

[bb]