Berlin | Der frühere Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) wird zum 1. Januar 2015 „Generalbevollmächtigter für politische und internationale Beziehungen“ bei der Deutschen Bahn. Das teilte der Konzern am Mittwoch mit. Demnach habe der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn die Entscheidung des Vorstands in seiner regulären Sitzung am Mittwoch in Berlin zur Kenntnis genommen.

Pofalla leite ab Januar die neue Abteilung „Wirtschaft, Politik und Regulierung“. Neben dieser Aufgabe ist Pofalla in Zukunft auch für die internationalen Beziehungen zuständig, ein Schwerpunkt ist vor allem die EU in Brüssel. Zudem berichten die DB-Konzernbevollmächtigten der Bundesländer an ihn.

Obwohl es bisher bei einem Wechsel von der Politik in ein Unternehmen keine gesetzlichen Übergangsfristen gebe, habe sich die Bahn gemeinsam mit Pofalla „bewusst für eine Karenzzeit von zwölf Monaten entschieden“, teilte der Konzern weiter mit. Kurz nach der letzten Bundestagswahl hatte der geplante Wechsel von Pofalla aus dem Kanzleramt in den Vorstand der Deutschen Bahn für Empörung gesorgt. Oppositionspolitiker bemängelten mögliche Interessenkonflikte zwischen den beiden Posten.

Nach Berufung: Pofalla dankt Bahn-Aufsichtsrat für Vertrauen

Der künftige Bahn-Manager Ronald Pofalla (CDU) zeigt sich über die Berufung durch den Bahn-Aufsichtsrat sehr erfreut und will sein Bundestagsmandat bis Ende des Jahres ausüben: „Ich freue mich auf die Aufgabe bei der DB AG und danke dem Aufsichtsratsvorsitzenden Utz Felcht, dem Vorstandsvorsitzenden Rüdiger Grube und dem gesamten Aufsichtsrat für das in mich gesetzte Vertrauen“, sagte Pofalla der „Bild“ (Donnerstag). Der frühere Kanzleramtsminister kündigte an, er werde Ende 2014 aus dem Bundestag ausscheiden. „Mit der Übernahme der neuen Tätigkeit ab dem 1.1.2015 werde ich mein Mandat als Abgeordneter des Deutschen Bundestags nach 24 Jahren ebenso wie alle weiteren Funktionen in meiner Partei niederlegen. Bis dahin werde ich mich – wie in der Vergangenheit auch – mit voller Kraft für die Menschen in meinem Wahlkreis einsetzen“, so Pofalla. Kurz nach der letzten Bundestagswahl hatte der geplante Wechsel von Pofalla aus dem Kanzleramt in den Vorstand der Deutschen Bahn für Empörung gesorgt. Oppositionspolitiker bemängelten mögliche Interessenkonflikte zwischen den beiden Posten.

Autor: dts