Pullach | Der Autovermieter Sixt profitiert in Deutschland vom Arbeitskampf bei der Bahn: „Wir verzeichnen eine hohe Nachfrage, beim letzten Streik waren wir nahezu ausverkauft“, sagte ein Unternehmenssprecher dem „Tagesspiegel“ (Mittwochsausgabe). Für den angekündigten neuen Ausstand der Lokführer im Personenverkehr ab Mittwoch trifft der Anbieter deshalb Vorkehrungen: „Wir versuchen, die Flotte so zu steuern, dass an Verkehrsknotenpunkten wie dem Berliner Hauptbahnhof mehr Autos zur Verfügung stehen.“ Zudem würden Wagen, die regulär nach einem halben Jahr ausgemustert würden, vorerst in der Flotte behalten, um die Zahl der zur Verfügung stehenden Wagen zu erhöhen.

Lokführer beginnen neuen Streik bei der Bahn

Die Lokführer der Gewerkschaft GDL haben am Dienstagnachmittag den angekündigten Streik bei der Deutschen Bahn begonnen. Betroffen ist zunächst nur der Güterverkehr, erst ab der Nacht zum Mittwoch soll auch der Personenverkehr bestreikt werden. Das Ende des mittlerweile neunten Ausstands im laufenden Tarifkonflikt ließ die GDL zunächst offen.

Es soll gesondert 48 Stunden zuvor bekannt gegeben werden. Die Deutsche Bahn veröffentlichte unterdessen die Ersatzfahrpläne für den Personenverkehr. Demnach sollen in den kommenden Tagen etwa ein Drittel der Fernzüge und je nach Region bis zu 60 Prozent der Regionalzüge fahren.

Im Güterverkehr will die Bahn mehr als zwei Drittel der Züge fahren lassen. Am Wochenende hatten Verhandlungen zwischen der GDL und dem Konzern erneut nicht zu einer Beilegung des Konflikts geführt. Zuletzt hatten die Lokführer knapp eine Woche lang ihre Arbeit niedergelegt.

Die Gewerkschaft fordert im aktuellen Tarifkonflikt mit der Bahn unter anderem fünf Prozent mehr Lohn und eine Verkürzung der Arbeitszeiten.

Autor: dts