Unter anderem sind die Strecken Köln-Düsseldorf und Köln-Aachen sowie die Verbindung Oberhausen-Gelsenkirchen betroffen. Am Kölner Hauptbahnhof werden wie in vielen anderen Bahnhöfen zur Stunde unzählige Verspätungen von bis zu vier Stunden in alle Richtungen angezeigt. Einige Züge fallen komplett aus. Dazu gehören unter anderem der ICE 806 nach Oberhausen (Abfahrt Köln 17:14 Uhr), der ICE 127 nach Frankfurt am Main (Abfahrt in Köln 17:20 Uhr), der Regionalexpress 11324 nach Mönchengladbach (Abfahrt in Köln 17:25 Uhr), der RE 11026 nach Emerich (Abfahrt in Köln 17:31 Uhr)Nur die S-Bahn in die nähere Umgebung fährt pünktlich. Schuld an den Verspätungen ist laut der Deutschen Bahn ein Gewitter in NRW.

Weitere Klimaanlagen sind ausgefallen

Nach der Pannenserie vom Wochenende ist auch heute erneut eine Klimaanlage in einem IC-Zug der Deutschen Bahn ausgefallen. In einem Zug von Berlin nach Amsterdam seien die Temperaturen nach dem Ausfall der Klimaanlage auf über 40 Grad angestiegen, berichteten Reisende. Mehrere ältere Fahrgäste waren in Wagen geleitet worden, in denen die Anlage noch funktionierte. An einigen Stellen hielt der Zugführer die Bahn an, um den Passagieren das Aussteigen an die frische Luft oder das Öffnen der Fenster zu ermöglichen. In Hannover war der IC dann schließlich endgültig gestoppt worden, die Reisenden wurden an eine überfüllte Regionalbahn weitergeleitet. Unterdessen wurden mehr Pannen vom Wochenende bekannt als die Bahn bislang gemeldet hatte. Nachdem der Konzern drei Vorfällen auf der Verbindung Berlin – Köln/Düsseldorf am Samstag eingestanden hatte, war am Montag auch von ähnlichen Vorfällen auf den Strecken von Hamburg in Richtung Ruhrgebiet sowie von Berlin nach Amsterdam am Sonntag berichtet worden. Manche Reisende waren aufgrund der Hitzebelastung von rund 50 Grad Celsius kollabiert und mussten von Rettungskräften versorgt werden. Die Bundespolizei hat unterdessen die Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung aufgenommen. Kritik kommt inzwischen auch von Seiten der Politik. Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) etwa forderte umgehende Überprüfungen der Züge und Anlagen. Patrick Döring, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, warnte vor weiteren Sparmaßnahmen im Bereich der IC-Flotte.

Die Deutsche Bahn will die Vorfälle im Zusammenhang mit den ausgefallenen ICE-Klimaanlagen lückenlos aufklären. Das teilte Bahnchef Rüdiger Grube mit. "Wir nehmen die Ereignisse der letzten Tage sehr ernst. Nach meiner sofortigen telefonischen Entschuldigung am Sonntag haben wir heute vor Ort persönlichen Kontakt mit den betroffenen Schülern und Lehrern in Willich aufgenommen. Wir werden für den erlittenen Schaden eine schnelle und unbürokratische Wiedergutmachung leisten", kündigte Grube an. Die Mitarbeiter in den DB-Werken würden gesteigertes Augenmerk auf die Wartung und Instandhaltung der Klimaanlagen legen, so der Konzern. Auch das Bordpersonal werde auf die konsequente Anwendung einer bestehenden Richtlinie hingewiesen, bei Ausfall von Klimaanlagen in einzelnen Wagen den Fahrgästen eine Weiterfahrt in klimatisierten Zugbereichen zu ermöglichen. Bei vollständigem Ausfall der Klimatisierung seien die Züge am nächstmöglichen Bahnhof zu stoppen und die Fahrgäste auf andere Züge zu verteilen.

[dts, cs;
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