Ballet Revolución bringt kubanische Lebensfreude auf die Bühne. Foto: Sven Creutzmann

Köln | Ballet Revolución ist getanzte Leidenschaft, klassisches Ballett und zeitgenössischer Tanz. Die kubanische Companie kommt dann nach Köln, wenn es besonders heiß ist: In den kühlen Saal der Kölner Philharmonie zum Sommerfestival 2023.

Vor zehn Jahren haben die Tänzerinnen und Tänzer von Ballet Revolución von Kuba aus die Bühnen der Welt erobert. Bereits sechs Tourneen führte das Ensemble um den Choreografen Roclan González Chávez nach Europa, Asien und Australien, wo mehr als eine Million Zuschauer sich von der getanzten Leidenschaft und Lebensfreude begeistern ließen. Beim Kölner Sommerfestival in der Philharmonie gehören Ballet Revolución zu den Stammgästen. Live zu sehen sind die Gäste aus Kuba dort vom 4. bis zum 9. Juli. Für die Kostüme der Tanzshow ist wieder Jorge González verantwortlich.

„Wir haben die Technik und die Mischung aus klassischem Ballett und zeitgenössischem Tanz kontinuierlich weiterentwickelt und perfektioniert, was definitiv das Markenzeichen der Show ist. Wir präsentieren unseren einzigartigen Mix aus Ballett, Modern und Streetdance und zeigen einige neue Choreografien. Wir tanzen zu Nr.1-Hits von Ed Sheeran, Dua Lipa, Coldplay und vielen anderen, aber auch zu kubanischen Rhythmen. Außerdem haben wir neue Tänzer dabei. Neue Persönlichkeiten auf der Bühne halten die Show spannend“, sagt der Choreograf vor dem Gastspiel am Rhein.

Neue Tänzer wurden in das Ensemble integriert

Zu den neuen Tänzern bei Ballet Revolución gehört Leandro Miguel Acosta Rivera, der über Kubas nationale Ballettschule und das Nationalballett zum Ensemble kam. „Der Weg vom klassischen Ballett zu unserer Show ist nicht einfach. Man muss erst lernen, sich zu öffnen und sich zu entspannen, um neue Ausdruckswege zu finden. Das dauert mehrere Monate, bietet aber die Chance, sich als Tänzer weiterzuentwickeln“, sagt der 20-Jährige, der bereits früh als Kind in der Schule zum Tanz gekommen ist.

Von Anfang an steht Barbara Lisandra Patterson Sánchez bei Ballet Revolución auf der Bühne und war bei allen Tourneen dabei. Auch sie kommt wie die meisten Ensemblemitglieder vom klassischen Ballett. „Der Mix aus zeitgenössischen Tanz, Hip-Hop und dem speziellen Stil von Roclan ist am Anfang sehr anspruchsvoll. Aber wenn man bereit ist, seinen Geist dafür zu öffnen, schafft man das. Es war für mich sehr reizvoll, etwas Neues jenseits des Balletts zu lernen“, erklärt die 31-Jährige, die in ihrer Heimat auch als Model und Schauspielerin arbeitet.

Schon mit sieben Jahren wusste sie, dass sie Tänzerin werden möchte. „Ich habe im Fernsehen den klassischen Tanz für mich entdeckt. Das war immer mein Ziel.“ Dabei beginnt in Kuba die Ausbildung der Tänzer schon allgemein sehr früh. Dort gibt es beispielsweise Gymnasien, die sich ganz auf den Tanz konzentrieren und so junge Tänzer so auf ihrem Weg unterstützen.

Ballet Revolucion kommt Anfang Juli zum Sommerfestival nach Köln. Foto: Johan Persson

„Der Tanz und der Rhythmus sind Teil unserer DNA, wir haben unsere ganz eigene Körpersprache. Es ist, als ob wir mit der Musik tanzen, mit einer besonderen Lockerheit in den Schultern und Hüften. Wann immer wir Musik hören, müssen wir uns bewegen. Das ist durch die afrikanischen Wurzeln genauso bedingt, wie durch den Einfluss des amerikanischen Jazz. Kuba ist die Insel des Tanzes und der Musik. Die gute Ausbildung an den renommierten Akademien bringt jedes Jahr mehr als 300 neue, talentierte Tänzer hervor“, berichtet Chávez.

Eine eigene Company bereitet junge Tänzer auf Ballet Revolución vor

In Kuba sei Ballet Revolución bei den jungen Tänzern hoch angesehen. „Jeder will bei uns mitmachen und Teil des Ensembles werden. Da gibt es eine große Sehnsucht. Bevor die Tänzer zu uns kommen, werden sie bei einer Company in Kuba gecastet, die speziell für uns die Tänzer ausbildet und vorbereitet. Um die Show mit Perfektion zu tanzen, bedarf es dieser hochprofessionellen Ausbildung sowie einer Menge körperlicher Kraft und Ausdauer. Wir arbeiten sowohl mit Tänzern, die klassisches Ballett studiert haben, als auch mit solchen, die sich auf modernen Tanz und afrokubanischen Tanz spezialisiert haben.“

Dabei sind er und seine Tänzer viel unterwegs und eher selten zu Pausen in Kuba: „Das ist unser Leben. Wir repräsentieren Kuba in der Welt. Unsere Heimat haben wir immer im Herzen und in unseren Gedanken dabei. Vor dem Gastspiel hier waren wir in Australien und Singapur unterwegs. Es gibt aber auch immer wieder Tourpausen in denen wir nach Hause zurückkehren.“

Infobox

Kölner Sommerfestival Das Festival beginnt mit der 1920er Revue “Berlin Berlin”, die vom 28. Juni bis zum 2. Juli in Köln zu sehen ist. Ihr folgt das Gastspiel von Ballet Revolución vom 4. bis zum 9. Juli. Vom 11. bis zum 16. Juli gastieren dann “Yamato – the Drummers of Japan in der Philharmonie. Zum Abschluss kommt La Fura dels Baus” mit “Carmina Burana” aus Barcelona nach Köln, wo das Ensemble vom 18. bis zum 23. Juli zu Gast ist. Karten für das Festival gibt es ab 44,90 bzw. 49,90 Euro unter Telefon 0221/280280 oder online unter:
www.ticketmaster.de
www.koelnersommerfestival.de