Berlin | Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rechnet für 2016 mit einem realen Wachstum der deutschen Wirtschaft in Höhe von 1,9 Prozent. Maßgeblich getragen werde diese wirtschaftliche Entwicklung von der Binnenwirtschaft: Treiber sei der private Konsum, gestützt durch die anhaltend positive Entwicklung am Arbeitsmarkt und dem geringen Preisauftrieb, teilte der BDI am Mittwoch mit. „Nachhaltig ist dieses Wachstum aber nicht“, warnte BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber.

„Auch wenn unsere Volkswirtschaft wächst, brauchen wir Antworten auf die gewaltigen Herausforderungen, vor denen unser Land steht. Die Bundesregierung hat es in der ersten Hälfte der Legislaturperiode verpasst, Deutschland wirtschaftlich stärker zu machen.“ Nötig seien starke Impulse bei der Energiewende, der Digitalisierung und im Verkehr. „Wir erwarten von der Bundesregierung eine Politik für mehr öffentliche und private Investitionen“, sagte Kerber.

Gabriel unzufrieden mit Wirtschaftswachstum

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat sich unzufrieden mit dem im Jahreswirtschaftsbericht erwarteten Wirtschaftswachstum für 2016 in Deutschland gezeigt: „Angesichts der guten Rahmenbedingungen wie dem niedrigen Ölpreis und dem günstigen Wechselkurs müsste die wirtschaftliche Dynamik oberhalb von derzeit 1,7 Prozent Wirtschaftswachstum liegen“, sagte Gabriel der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). „Und deswegen bin ich dafür, dass wir neue Impulse setzen.“ Deutschland müsse besser werden bei Forschung und Entwicklung, bei der Digitalisierung und auch bei so wichtigen Leitindustrien wie der Elektromobilität.

Zum Arbeitsmarkt sagte Gabriel, dieser laufe „exzellent“. „Mehr als 43 Millionen Erwerbstätige – so viel wie noch nie. Und dazu die geringste Arbeitslosigkeit seit der Wiedervereinigung. Ich denke, darauf dürfen wir durchaus stolz sein.“

Autor: dts