Die XXL-Fahne an der Hahnentorburg. Foto: privat

Köln | So etwas gibt es wohl wirkilch nur in Kölle…

Als Ex-Nationalstürmer und Aufstiegsheld von einst Patrick Helmes nach dem FC-Spiel gegen Wolfsburg, bei dem er in der Halbzeitpause als gefragter Experte des Bezahlsenders Sky fungiert hatte, über die Aachener Straße heimfuhr, traute er seinen Augen kaum.

FC-Fans rollen Interviewwand über die Kölner Ringe

Einige Anhänger hatten sich beim Platzsturm nach dem 0:1, das durch Leverkusens Sieg in Hoffenheim dennoch die Qualifikation für das internationale Geschäft bedeutete, offenbar einen Spaß erlaubt und eine ganz besondere „Trophäe“ gegönnt.

Die Sky-Wand auf ihrem Weg über die Kölner Ringe, „Eskortiert“ von Pyro-Freunden. Foto: privat

Die meisten nahmen sich ein Stück vom Rasen oder Maschen von den Tornetzen mit.

Diese frivolen Gesellen aber hatten es auf etwas anderes abgesehen.

Sie nahmen die rollende Sky-Sponsorenwand, vor der die TV-Interviews geführt werden, flugs mit, verfrachteten diese in die KVB-Bahn und spazierten über die Aachener Straße dann damit vor aller Augen und unter Pyro-Rauch über die Kölner Ringe.

Die Arena glich trotz der Niederlage nach Abpfiff einem Tollhaus. Foto: Debler

Helmes postete ein Video von dem „mobilen Rollkommando“ auf seinen Kanälen in den sozialen Netzwerken und sagte augenzwinkernd zu report-K: „Krass einfach, was die Fans machen.“

Kann man wohl sagen. Wie die Herren die rollende, massive Wand aus dem durch Ordner und Zäune gesicherten Innenraum bekamen, wird wohl ihr Geheimnis bleiben.

Die Interviewwand auf ihrem Weg über die Aachener. Foto: Screenshot pathelmes Instagram

Irrer Fahnenklau: Fans platzieren FC-Flagge an der Hahnentorburg

Ebenfalls erfinderisch waren weitere Anhänger, die eine überdimensional große Fahne aus dem Innenraum mitnahmen und vor der Hahnentorburg platzierten.

Gastronom Martin Schlüter postete in den sozialen Medien den Fahnenklau wie folgt: „Als wir kurz vor 18h „europäisch euphorisch“ das Stadion verließen hatten wir spontan Sorge, dass diese wundervolle Fahne aller Fahnen in die falschen Hände geraten könnte. Als wir den Rasen verließen, lag sie völlig unbeobachtet einfach so in der Ecke vor der Nordkurve. Hier warten wir spontan „voller Sorge“.Nicht auszudenken, wenn die Fahne in die falschen Hände geraten könnte.

Wir malten uns aus, dieses Schmuckstück könnte in Lev, Mönchengladbach oder gar in Düsseldorf landen. Das konnten wir natürlich nicht zu lassen. So haben wir völlig uneigennützig und natürlich ohne Alkohol im Spiel unsere Verabredung im Marienbild platzen lassen und die Fahne für Euch „.gesichert“.

Die XXL-Fahne an der Hahnentorburg. Foto: privat

Wir haben im Schweiße unseres Angesichts die gefühlt 200 kg schwere Fahne quer über die Vorwiese getragen und einen relativ perplexen Taxifahrer gebeten, uns zu helfen und die Fahne in die Nähe eines Stadttores in der Kölner Innenstadt zu bringen. Tja, keine Ursache, wir haben das natürlich völlig selbstlos für unseren über alles geliebten Verein getan.“

1.FC Köln reagiert auf Fahnenklau mit Angebot

Der FC nahm die Aktion offenbar mit Humor. Ein Social Media-Mitarbeiter kommentierte unter dem entsprechenden Post des Kneipiers: „Vielen Dank, leeven Martin Schlüter! Kumm ens met däm Lappe am Geißbockheim eröm, mer üvverläje uns jet Schönes als Dankeschön för ding Heldentat!“

Klar ist, dass die Stimmung trotz der vierten Heimniederlage beim Anhang ausgelassen war. Die beste Saison seit 31 Jahren mit der Qualifikation fürs internationale Geschäft gekrönt – da muss eine Trophäe wohl auch eine besondere für manche Spaßvögel sein.

Und ein Gruß an Jörg Schmadtke: Gegen den Ex-Sportdirektor des FC wurden bei dessen Wiederkehr in die Arena vor Publikum die berüchtigten Schmähgesänge („Nimmst dir drei Millionen und haust ab..) von Teilen der Kurve aus voller Kehle angestimmt…