Das Symbolbild zeigt eine Kleindrohne

Berlin | dts | Die Bundesregierung hat der Ukraine wohl bereits deutlich mehr Waffen und andere Rüstungsgüter geliefert als bisher bekannt. Das berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf eine vertrauliche Liste aus dem Wirtschaftsministerium von Robert Habeck (Grüne). Demnach erhielt die ukrainische Armee allein bis zum 7. März Rüstungsgüter im Wert von 37,3 Millionen Euro.

Mit 31,3 Millionen Euro ist der Großteil der Lieferungen in der Liste als „Kriegswaffen“ klassifiziert. Hinzu kommen „sonstige Rüstungsgüter“ im Wert von 5,8 Millionen Euro. Aus der Liste geht hervor, dass Deutschland neben den bereits bekannten 1.000 Panzerfäusten und 500 „Stinger“-Raketen noch weitere Pakete mit Kriegsmaterial in die Ukraine lieferte.

So übergab man den Ukrainern 14 gepanzerte Geländewagen, 1.300 Schutzwesten mit 2.600 Kevlar-Platten, 16 Nachtsichtgeräte und weitere Kommunikationsausrüstung. Ebenso wurden demnach für rund zwei Millionen Euro bereits 23.000 Helme für den besseren Schutz der ukrainischen Armee geliefert. Mittlerweile ist die Liste an Waffenlieferungen noch deutlich länger geworden.

In den vergangenen Tagen war bekannt geworden, dass die Bundeswehr aus ihren Beständen 500 „Strela“-Panzerabwehrraketen an die Ukraine abgegeben hat. Weitere Lieferungen der Waffen aus DDR-Beständen sind laut „Spiegel“ unter Berufung auf Angaben aus Regierungskreisen auf dem Weg. Am Mittwoch wurde zudem öffentlich, dass Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) eine zusätzliche Lieferung von 2.000 Panzerfäusten beim Bundessicherheitsrat beantragt hat.

Die Waffenlieferungen für die Ukraine werden laut „Spiegel“ mittlerweile sehr viel unkomplizierter als bisher genehmigt. Statt auf Sitzungstermine des Bundessicherheitsrats zu warten, dem die wichtigsten Minister der Regierung angehören, können neue Lieferungen an die Ukraine nun auch im sogenannten Umlaufverfahren unter den Ministern abgesegnet werden. Hinter den Kulissen werden bereits weitere Lieferungen an die Ukraine vorbereitet.

Die Bundespolizei beispielsweise prüft, ob man der Ukraine Wärmebildsysteme liefern kann und hat bereits ein umfangreiches Paket mit Sanitätsmaterial für die ukrainischen Feldkrankenhäuser zusammengestellt. Das Verteidigungsministerium ist zudem bereits seit Ende Februar mit der deutschen Rüstungsindustrie im Gespräch, um Lieferungen von Kleindrohnen, weiteren Nachtsichtgeräten aber auch von Munition zu ermöglichen, schreibt das Magazin.