Köln | Die Bezirksregierung legt den Luftreinhalteplan in seiner Fortschreibung für 2019 vor und hofft damit Fahrverbote in Köln vermeiden zu können. Die NRW-Landesregierung ist vor dem Hintergrund eines Urteils des Verwaltungsgerichts Kölns vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster in Berufung gegangen. Die Luft soll in Köln unter anderem besser werden, indem der Radverkehr gefördert wird und ein LKW-Transitverbot nur für die Innenstadt soll gelten.

Die Maßnahmen für eine bessere Luft sind in 5 Kategorien eingeteilt worden. So soll der Verkehr digitalisiert, der ÖPNV vernetzt, der Radverkehr gefördert, der Verkehr elektrifiziert und eine urbane Logistik eingeführt werden. So will die Stadt Köln ihre Parkraumbewirtschaftung verbessern, ausbauen und digitalisieren. Reisebusse sollen nicht mehr ungehindert in den Innenstadtbereich fahren dürfen sondern sollen in Zukunft auf einem Parkplatz am Stadtrand halten. Von dort sollen die Gäste dann mit emissionsarmen(-freien) Bussen in die Innenstadt geshuttelt werden. Helfen soll zudem eine Digitalisierung der Signalanlagen, die dann für eine grüne Welle sorgen soll.

Der Radverkehr soll in Köln gestärkt werden, indem das Radverkehrsnetz ausgebaut und um Radschnellwege erweitert wird. Es soll 1.500 Leihräder bei der KVB mehr geben und an der Hohenzollernbrücke soll eine Fahrradrampe zum Breslauer Platz geschaffen werden. Zudem will die Stadt die Südbrücke für den Geh- und Radverkehr ertüchtigen.

Die grüne Umweltzone soll erweitert und die Logistik von und zu den Kölner Binnenhäfen verstärkt auf die Schiene gebracht werden. LKW über 7,5 Tonnen dürfen innerhalb der Inneren Kanalstraße nicht mehr die Kölner Innenstadt durchfahren. Aber auf der Inneren Kanalstraße. Dazu hat die Stadt blaue LKW-Routen eingerichtet. Die KVB-Busflotte soll erneuert werden. Dabei will die Stadt aber nicht auf Dieselbusse verzichten sondern lediglich auf Euro V und VI die alten Stinker upgraden. Zudem sollen Elektrobusse angeschafft werden. Derzeit rollen von 227 Bussen nur acht elektrisch durch Köln. Auf der Aachener Straße soll eine Expressbusspur den Individualverkehr zurückdrängen.

Für Schiffe soll die Landstromversorgung ausgebaut werden. In Mülheim am Clevischen Ring besteht die Hoffnung, dass nach Wiedereröffnung der Leverkusener Autobahnbrücke der LKW-Verkehr sich wieder auf dem Niveau von 2013 einpendelt. Zudem gehen die Planungen für die Luftreinhaltung davon aus, dass die Sanierung der Mülheimer Brücke zu einer Reduzierung der Verkehre und damit zu einer Reduktion der Schadstoffwerte zumindest in der Sperr- und Bauphase führt.

Die Kölner Bevölkerung kann jetzt bis zum 15. März ihre Bedenken gegen die Planungen der Stadt und der Bezirksregierung vorbringen. Die Bezirksregierung will den neuen Luftreinhalteplan am 1. April in Kraft treten lassen.

Autor: Andi Goral