Cellitinnen-Vorstände Thomas Gäde & Dieter Kesper: „Klinik-Riese? So sind wir nie wahrgenommen worden.“ Foto: Rotonda Business Club

In Kooperation mit dem Rotonda Business Club präsentiert report-K jede Woche die aktuelle Folge des Podcasts „Wirtschaft Köln unplugged“ – die neue Stimme der Kölner Wirtschaft. Für die redaktionellen Inhalte ist der Rotonda Business Club verantwortlich.

Köln | Fast unbemerkt hat sich kurz vor Weihnachten 2022 in Köln der größte Klinikverbund geformt: Die Stiftung der Cellitinnen konnten eine lang ersehnte Fusion ihrer bisher getrennt wirtschaftenden Einheiten im Norden und Süden Kölns realisieren. Die gleichberechtigten Vorstände Thomas Gäde und Dieter Kesper sind nun die Chefs über acht Kliniken in Köln mit über 2100 Betten. Zum Vergleich: Die Uniklinik mit 1600 und die drei städtischen Kliniken mit 1400 Betten sind deutlich kleiner.

Wie sie es schafften, den vor vier Jahren noch vom Bundeskartellamt beanstandeten Zusammenschluss einzufädeln, erklären Kesper und Gäde im Podcast des Rotonda Business Club. Ein juristischer Kniff sowie Unterstützung des Landesgesundheitsministeriums NRW, wichtiger Kassen und des Bundes halfen dabei, einen Ausnahmetatbestand zu schaffen. Für die 13.800 Mitarbeitenden und auch für die Qualität der medizinischen Versorgung sei der neue Verbund eine Chance, betonen die beiden Manager der katholischen Einrichtung. „Wir haben keinen Mitarbeiter zu viel an Bord“, sagt Kesper. Und er beruhigt auch Hüter des Wettbewerbs: „Es gibt genügend Konkurrenz auf dem Kölner Krankenhausmarkt.“

Wie schwer es ist, eine Klinik wirtschaftlich zu führen, erläutert die Doppelspitze ebenfalls im Gespräch mit Stefan Merx. Bei über einer Milliarde Euro Jahresumsatz verdankt man es derzeit vor allem den Altenpflegeeinrichtungen, dass das Geschäftsmodell funktioniert. „Der Krankenhausbereich ist heute nicht mehr auskömmlich. Wir erwirtschaften momentan keine Überschüsse“, sagt Kesper. Auch die Kirche zahle „keinen Cent“. Thomas Gäde betont, dass die Fusion für Zukunftssicherheit sorge – und wirbt um Fachkräfte, gleich welcher Herkunft oder Religion: „Wir sind ein weltoffenes Unternehmen.“

Hören Sie hier den aktuellen Podcast:

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