Vielmehr favorisierten die Konzerne eine Selbstverpflichtung. Die Unternehmen erklärten sich so dazu bereit, bis 2020 den Anteil der weiblichen Führungskräfte auf bis zu 35 Prozent zu erhöhen. Zudem wurde vereinbart, mehr Frauen im mittleren und höheren Management zu beschäftigen und den weiblichen Arbeitskräften mehr Trainee-Stellen zu ermöglichen. Die Ziele gelten allerdings nicht für alle Unternehmen gleichermaßen sondern individuell. Die freiwillige Vereinbarung ist ein Rückschlag für von der Leyen. Die Arbeitsministerin hatte wiederholt eine gesetzliche Frauenquote gefordert. Sie kritisierte die Vereinbarung als nicht weitreichend genug. Da viele Stellen "nicht miteinander vergleichbar" und die Firmen teils unterschiedlich ausgerichtet seien, würden "Äpfel mit Birnen verglichen", erklärte die Ministerin. Kritik an Schröders Idee der flexiblen Frauenquote kam unter anderem auch von Seiten der Opposition. So sei die Vereinbarung laut SPD-Vizechefin Manuela Schwesig kein Fortschritt. Bereits vor zehn Jahren habe sich die Wirtschaft dazu verpflichtet, so Schwesig. Grünen-Chefin Claudia Roth bezeichnete die Flexiquote als "peinlich" und "reinen Selbstbetrug". EU-Justizkommissarin Viviane Reding drohte in einem Gespräch mit der "Bild-Zeitung" mit einer EU-weiten gesetzlichen Frauenquote, falls die Selbstverpflichtung der Unternehmen keinen Erfolg habe. Als Gegnerin einer festen Quote begrüßte hingegen Familienministerin Schröder das Ergebnis des Gesprächs. "Die Rahmenbedingungen sind in jedem Unternehmen unterschiedlich, deshalb ist eine gesetzliche Regelung nicht zielführend", so Schröder.

[dts]