1.800 wohnungslose Menschen in Köln
In Köln haben derzeit laut Stadt rund 1.800 Menschen keine Wohnung. Davon sind rund 34 Prozent zwischen 18 und 25 Jahre alt. Viele von ihnen leben auf der Straße. Im Winter kann das jedoch gefährlich leben. Denn wer bei Minusgraden einschläft, der wacht unter Umständen nicht mehr auf. Seit zehn Jahren bietet die Stadt daher zusammen mit Ferien Trägern zwischen November und April besondere Hilfsangebote für Wohnungslose an. Das ganze Jahr über finanziert das Kölner Sozialamt 70 Notschlafstellen. Dort können sich Menschen kurzfristig melden, um einen Schlafplatz für eine Nacht zu erhalten. Weitere 700 Wohnplätze sind für diejenigen, die dauerhaft ihre Wohnungslosigkeit zu überwinden versuchen. Ihnen stehen Sozialarbeiter zur Seite. Dazu kommen weitere 300 Plätze im Notversorgungsbereich. Dafür müssen sich die Wohnungslosen jedoch tagsüber vorab bei dem Sozialamt oder einem Freien Träger anmelden.

Auch bei Minusgraden auf der Straße
Derzeit sind rund 83 Prozent der Schlafplätze für Männer belegt, sagte heute Klein. Sobald der Winter einbreche erwartet sie jedoch einen noch größeren Andrang. Daher hat die Stadt weitere 30 Notfallplätze eingerichtet. „Platz haben wir jetzt genug“, betonte Klein. Dennoch würden rund 50 Menschen auch im Winter einen Schlafplatz auf der Straße vorziehen. Das habe ganz verschiedene Gründe. Viele wollten sich über Nacht nicht von ihren Hunden trennen. „Sie sind oftmals die einzigen dauerhaften Begleiter, da fällt das sehr schwer“, erklärt Klein. Köln habe daher erstmals nun die Möglichkeit geschaffen, dass Menschen ihren Hund mitnehmen können. Für Frauen wird das von „Comeback“ angeboten, für Männer ist die Johannesbund GmbH die Anlaufstelle. Paare, die zusammenbleiben wollen, können im so genannten Paarhaus unterkommen.

„nicht wegsehen, sondern helfen“
Seit drei Jahren führt die Stadt außerdem zusammen mit Freien Trägern im Winter so genannte „Kältegänge“ durch. Dabei suchen zumeist Ehrenamtliche abends die Orte auf, an denen häufig Wohnungslose zu finden sind, um sie zu überreden, einen Schlafplatz in einer Einrichtung anzunehmen. Die Reaktionen sind dabei unterschiedlich, so Klein. Die allermeisten wären über die Hinweise jedoch dankbar. Klein rief darum dazu auf, „nicht wegzusehen, sondern zu helfen.“ Wem ein obdachloser Mensch auffällt, der auch bei kalten Temperaturen draußen schläft, der sollte denjenigen direkt ansprechen oder einer Einrichtung Bescheid geben. Dazu hat die Stadt Köln ab sofort erstmals eine Hotline eingerichtet. Bürger können sich unter der 0221/221-27446 oder per Email an 50resohilfen@stadt-koeln.de melden.

Wichtige Adressen im Überblick
Notschlafstellen in Köln
Für Männer: Annostr.11 (Nähe Chlodwigplatz)
Für junge Erwachsene: Haus der Hoffnung, Alsenstr. 25, Deutz
Für Frauen: Elisabeth Frey Haus, Albert-Schweitzer Str.2, Bayenthal und Comeback, Gilbachstr. 23 (Nähe Mediapark)

Zentrale Anlauf und Beratungsstelle
Dienstleistungszentrum ResoDienste Köln
Kalke Karree
Ottmar Pohl Platz 1, 51103 Köln
Mo, Di, Do: 8 bis 12 Uhr

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung
[Foto: octopus24/ www.pixelio.de]