Köln | aktualisiert | Die Gewerkschaft Deutscher Journalistenverband NRW (DJV NRW) ruft die freien und festangestellten Mitarbeitenden beim „Westdeutschen Rundfunk“ („WDR“) für Dienstag zu einem 24-stündigen Streik auf.
Die Streikenden werden sich morgen um 10 Uhr in Köln versammeln. Weitere Aktionen sind an den „WDR“-Standorten Bielefeld, Bonn, Duisburg, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Münster, Siegen und Wuppertal vorgesehen. Die nächste Verhandlungsrunde ist am Mittwoch, daher streiken die Mitarbeitenden einen Tag zuvor, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Der DJV NRW kritisiert, dass der „WDR“ den Honorarrahmen für viele freie Mitarbeitende deutlich senken wolle. Die Gewerkschaft spricht von bis zu 30 Prozent. So solle der Spardruck, der auf dem Sender laste vor allem auf dem Rücken der Freien ausgetragen werden. Diesem Ansinnen des „WDR“ erteilt der DJV eine klare Absage.
Zu den aktuellen Verhandlungen sagt DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah: „Seit Jahrzehnten ist der TVöD-Abschluss der Länder Maßstab für unsere Verhandlungen gewesen – und soll es auch bleiben. Wir werden nicht widerstandslos hinnehmen, wenn der Arbeitgeber das ändern will. Die kläglichen Angebote von weniger als zwei Prozent Gehaltserhöhung, die der ‚Norddeutsche‘ und der ‚Bayerische Rundfunk‘ den Gewerkschaften vergangene Woche gemacht haben, sollte sich der ‚WDR‘ dabei aber nicht zum Vorbild nehmen. Da muss spürbar mehr kommen!“
Der morgige Streiktag steht unter dem Motto „Fairness funkt“. In NRW beteiligen sich die Beschäftigten im „WDR“, dem „Deutschlandradio“ und der „Deutschen Welle“.
„WDR“ zu den Forderungen der Gewerkschaft
Der „WDR“ gibt zu den Tarifverhandlungen folgendes Statement ab: „Der ‚WDR‘ handelt wirtschaftlich verantwortungsvoll und kann daher nur das Geld ausgeben, das sicher zur Verfügung steht. Vor diesem Hintergrund sind die aktuellen Gewerkschaftsforderungen von mehr als zehn Prozent plus für Gehälter und Honorare utopisch. Den festen und freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ‚WDR‘ sollen weiterhin gute Arbeitsbedingungen, sichere Arbeitsplätze und eine wettbewerbsfähige Bezahlung geboten werden. Der ‚WDR‘ wird dies bei seinen weiteren Verhandlungen berücksichtigen. Teil der Verhandlungen ist ein neuer Honorarrahmen, der bisherige ist veraltet. Ziel ist es, einen zukunftsfähigen und gerechten Honorarrahmen für den gesamten ‚WDR‘ so zu gestalten, dass er zum crossmedialen Arbeiten im ‚WDR‘ passt: fair, leistungs- und aufwandsgerecht.“