Das Banner, das am 11. Mai 2024 in der Südkurve des Rheinenergiestadions hing bei der Bundesliga-Begegnung 1. FC Köln gegen Union Berlin. Die Redaktion hat Textteile geschwärzt. Foto: picture alliance / DeFodi Images | Ralf Treese

Köln | Es gab viel Wirbel um ein Banner bei der Bundesliga-Partie des 1. FC Köln gegen Union Berlin. Das Banner, das als Absender die „Wilde Horde 1996“ nannte ist nach Aussagen der Kölner Polizei exakt drei Minuten im Stadion zu sehen gewesen. Das ergab eine Anfrage dieser Internetzeitung.

Das Banner hing von 15.52 bis 15.55 Uhr in der Südkurve des Rheinenergiestadions. In diesem Zeitraum sei das Banner von Polizeikräften, die sich im Stadion befanden wahrgenommen worden und auf Video aufgenommen worden. Es habe eine Beweissicherung stattgefunden, so ein Pressesprecher der Kölner Behörde. Nachdem das Banner abgehängt worden sei, wurde es zerrissen.

Die Polizei Köln schätzt den Wortlaut als ehrverletzend und herabwürdigend ein. Es bestehe ein Anfangsverdacht auf Beleidigung. Die Beamten im Stadion hielten Rücksprache mit dem polizeilichen Staatsschutz, da es sich bei der angesprochenen Person um die Kölner Oberbürgermeisterin gehandelt hatte, auch wenn nur deren Vorname „Henriette“ auf dem Banner stand. Die Polizei Köln: „Aufgrund des beleidigenden Wortlautes hat die Kriminalinspektion Staatsschutz eine Strafanzeige von Amts wegen gefertigt.“

Beim Auftauchen von Bannern mit diskriminierenden oder strafrechtlich relevanten Inhalten bestehe zwischen der Polizei Köln und dem Veranstalter 1. FC Köln ein abgestimmtes und etabliertes Stufenkonzept. Dies sehe zunächst ein Eingreifen des Vereins vor. Dies kann darin bestehen, dass Verein Kontakt zu den Fans aufnimmt, den Ordnungsdienst einschaltet oder Lautsprecherdurchsagen macht. Weiter heißt es in der Antwort der Kölner Polizei gegenüber report-K: „Wird das entsprechende Banner in Folge dessen nicht abgenommen, wird unter Berücksichtigung des Eskalationsrisikos das weitere Vorgehen, auch in Form eines polizeilichen Einschreitens im Stadion, abgestimmt.“

Zum aktuellen Fall sagt der Pressesprecher: „Im vorliegenden Fall erfolgte nach der Wahrnehmung des Banners umgehend die Umsetzung des benannten Stufenkonzepts. Seitens des 1. FC Köln war dementsprechend eine Ansprache durch den Ordnungsdienst und die Veranlassung der Kontaktaufnahme durch die Stabsstelle Fanangelegenheiten vorgesehen. Aufgrund der kurzen Dauer der Sichtbarkeit des Banners war dies bereits zeitlich nicht mehr umsetzbar. Eine Absprache zwischen Polizei und dem 1. FC Köln hat diesbezüglich dennoch stattgefunden.“

report-K berichtete