Obdachlosigkeit in Köln

Köln | Das Wohntraining in Nippes steht vor dem Aus. Nach 16 Jahren in denen bis zu 10 obdachlosen und schwerst drogenabhängigen Menschen dort geholfen und eine sozialpädagogische Betreuung angeboten wurde. Am 31. Mai 2024 ist Schluss. Der Grund: Der Mietvertrag läuft aus.

Das Wohntraining bietet an 365 Tagen im Jahr einen sicheren Schlafplatz für die Nacht an. Maximal 10 Personen können pro Nacht versorgt werden. Die Menschen konnten sich waschen und erhielten eine warme Mahlzeit am Tag. Zudem wurden sie über weitere Hilfsangebote informiert. Das Angebot des Wohntrainings Nippes richtete sich vor allem an Menschen mit einer schweren Suchterkrankung. Die Drogenhilfe Köln spricht davon, dass es ihr gelungen sei viele Bewohnerinnen im Anschluss an die Betreuung in eigenen Wohnraum zu vermitteln.

Perspektive fehlt

Jetzt fehlt die Perspektive. Der Mietvertrag endet und die Einrichtung muss am 31. Mai 2024 schließen, so die Drogenhilfe Köln. Damit könne das Angebot nicht weitergeführt werden. Dieses sei aber in Köln unentbehrlich. Die Schließung zeige vor allem auch die Herausforderungen und Grenzen auf, die bei der Suche nach einer Alternative erfahren wurden.

Der Fokus der Drogenhilfe richte sich jetzt in den verbleibenden Wochen auf die Menschen, die derzeit im Wohntraining leben. Für diese sollen Übergangslösungen gefunden werden und die Drogenhilfe Köln will sicherstellen, dass niemand ohne Unterstützung bleibe. So schreibt die Drogenhilfe Köln: „Wir hoffen, dass die anderen Kölner Hilfeeinrichtungen angesichts der sowieso schon engen Versorgungslage ihrerseits die notwendige Unterstützung erhalten, um die zusätzlich entstehenden Hilfebedarfe im Sinne der betroffenen Personen dennoch stemmen zu können.“

Das Angebot ist älter als 16 Jahre, denn es zog bereits einmal vom Eigelstein nach Nippes um.