Für Viele gilt heute die Architektur der 1960er und 1970er Jahre mit ihren typischen monolithischen Gebäuden aus rauem Beton und ihren polygonalen Großräumen als hässlich oder furchtbar. Jetzt, wo viele Gebäude aus dieser Epoche dringend eine Sanierung brauchen, setzt sich das Haus der Architektur Köln (hdak) mit dieser Epoche auseinander. Das hdak will in einem Symposium am 23. und 24. Oktober eine andere Perspektive au die Architekturepoche anbieten, Diskussion auslösen und zeigen, dass viele zeitgenössische Gebäude von hoher Qualität und als Denkmal erhaltenswert sind. Spannend wird es bei konkreten und wichtigen Fragen über die Erhaltung von Gebäuden im Kontext der veränderten Sanierung und energetische Standards, die im Vorgrund des Symposiums stehen.

Exkursionen für interessierte Bürger
Das Symposium „Bauten und Anlagen der 1960er und 1970er Jahre. Ein ungeliebtes Erbe?“, das in Partnerschaft mit dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL) und der Fakultät für Architektur der Fachhochschule Köln entstanden ist, richtet sich an Fachleute sowie an die interessierte Öffentlichkeit. Im zweitägigen Programm halten Persönlichkeiten aus der Welt der Architektur und Architekturgeschichte am Japanischen Kulturinstitut Vorträge, nehmen an Diskussionen teil und führen Exkursionen, die sich mit verschiedenen Aspekten der Architektur der 1960er und 1970er Jahre beschäftigen. So gibt es vov Professor Dr. Klaus Jan Philipp, Professor für Architekturgeschichte und Leiter des Instituts für Architekturgeschichte der Universität Stuttgart, am 23. Oktober einen Vortrag über die internationale Leitbildentwicklung der Architektur der 1960er und 1970er Jahre. Weitere Kunsthistoriker und Architekten halten Vorträge über die zeitgenössischen Leitbilddebatten in der BRD und der DDR, das Private Bauen in Westdeutschland, oder auch über die revolutionäre 68er Jahre und ihre Wirkung auf der Architektur. In einem Podiumsgespräch beschäftigen sich die Teilnehmer mit der Frage, was eigentlich erhalten werden soll. Die Podiumsdiskussion und die Exkursion zu ausgewählten Objekten in Köln sind offen für alle Interessierten.

Das Symposium ist Teil des Schwerpunktthemas des hdak „Stadt Weiterbauen“ des vierten Quartals. Das Thema beschäftigt sich mit den aktuellen Entwicklungen auf Grund ökologischen, demographischen und sozioökonomischen Veränderungen in Großstädten wie Köln. Zu dem Thema gibt es in diesem Quartal weitere Veranstaltungen über die Kölner Architektur. Highlights des Programms sind die Präsentationen „Stadt weiterbauen: Die via sacra“ am 28. Oktober über die Stadtreparatur in der Kölner Innenstadt oder auch „Stadt weiterbauen: Videoclips zu Architektur und Stadt“ in der Langen Nacht der Kölner Museen am 7. November.  

Infobox
Symposium „Bauten und Anlagen der 1960er und 1970er Jahre. Ein ungeliebtes Erbe?“;    
23. und 24. Oktober 2009;
Japanisches Kulturinstitut, Universitätsstr. 98, 50674 Köln;
Teilnahmegebühr 60 Euro, für Studierende 20 Euro;
Anmeldung im Internet unter www.hda-koeln.de/symposium-2009

[Vanessa Schneider für report-k.de/ Kölns Internetzeitung; Foto: Stadt Konservator Köln]