Für den Jurypreis waren 16 Kölner Unternehmen nominiert und am Ende gewann die Flow Fact AG. Denn deren Auszubildende hatten sich für ein Projekt der Stadt Köln engagiert. Mit über 750 Arbeitstunden zum Großteil in der Freizeit, wie die Auszubildenden Christopher Lange und Denis Kündgen erzählten unterstützte man die Kinder und Jugendlichen der Kinder- und Jugendpädagogische Einrichtung der Stadt Köln. Dabei halfen die FlowFact Azubis den Jugendlichen bei der Vorbereitung aufs Berufsleben und coachten im Bereich Bewerbung oder gaben Workshops zum richtigen Umgang mit dem Computer und den Programmen zur Texterstellung, Tabellenkalkulation und Präsentation. Der Preis ist so aufgebaut, dass die Unternehmen und, oder deren Mitarbeiter ein Engagement-Versprechen abgeben und die Jury dann bewertet, wie das Versprechen eingelöst und umgesetzt wurde.


Ford, mit einer der größten Arbeitgeber Kölns, gewann den per Online-Voting ausgelobten Publikumspreis

Am Bürgerpreis beteiligten sich 19 Unternehmen. Der Bürgerpreis wurde per Online-Voting in Zusammenarbeit mit der größten Kölner Tageszeitung ermittelt. Allerdings ist die Zahl der Teilnehmer an diesem Online-Voting dünn. Gerade einmal 2800 Stimmen wurden abgegeben und jeder der sich beteiligte hatte zwei Stimmen, dass heißt 1.400 Menschen beteiligten sich an dem Voting. Bedenkt man dann, dass alleine der Sieger die Kölner Niederlassung des Automobilkonzerns Ford rund 700 sozial engagierte Mitarbeiter aufbietet, so relativiert sich das Ergebnis. Ford stellt seine Mitarbeiter im Rahmen des „Ford Community Involment-Programmes“ für 16 Stunden im Jahr frei um sich sozial zu engagieren. Rainer Ludwig, Geschäftsführer Personal und Sozialwesen erklärte dass sich in diesem Programm 700 Mitarbeiter von Ford engagieren. Rund 80 Projekte aus den Bereichen Soziales, Kultur und Ökologie seien letztes Jahr im Rahmen des Programmes aufgelegt und umgesetzt worden.

Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters lobte die Initiative, die auf seinen Vorgänger Fritz Schramma zurückgeht. Roters machte deutlich, dass dieses ehrenamtliche Engagement in Zeiten klammer kommunaler Kassen und für eine solidarische Stadtgesellschaft wichtig sei. Christi Degen, die Vertreterin der Industrie und Handelskammer zu Köln sprach vom Vertrauensverlust, den die Wirtschaft und die Unternehmensführungen in der Bevölkerung erleben und zitierte dazu aus einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Emnid. Mit sozialem Engagement und Engagement ihrer Mitarbeiter könnten die Unternehmen diesem Vertrauensverlust entgegenwirken, zeigte sich die IHK Geschäftsführerin überzeugt. Eine Antwort auf die Frage was allerdings eine Organisation, wie die IHK, in der Unternehmen qua Gesetz Mitglied sein müssen, oder die Politik gegen diesen Vertrauensverlust tun können, blieb die Spitzenfunktionärin der Kölner IHK schuldig.

[ag]