Das Entendreigestirn der Kölschen Narren Gilde. Foto: Eppinger

Köln Ein besonderes Dreigestirn hatte die Kölsche Narren Gilde bei ihrer traditionellen Sonntagssitzung im Ballsaal des Maritim am Start. Drei jecke und von innen beleuchtete WDR-Enten wurden von Literatin Angelika Blatz mit Prinzenmütze, Bauernhut und Jungfrauenkrone ausgestattet und zogen mit dem Elferrat in den Saal ein. “Die jecken Enten habe ich erstmals bei der Pulheimer KG Pennebrüder entdeckt und da das aktuelle Dreigestirn vom Treuen Husar durchaus entenaffin ist, entstand der Entschluss das eigene Dreigestirn selbst zu basteln”, sagt Blatz. Traditionell gibt es bei der Sonntagssitzung seit den 70er Jahren einen eigenen Orden oder Pin. Dazu kommt zur späten Stunden die Spange zum Rosenmontagszug, die alle Teilnehmer der Narrengilde im Zoch erhalten und mit der auch die Gäste auf der Tribüne der KG ausgestattet werden. Erprobt wurde am Sonntag ein neues, junges Konzept. So gab es nur im vorderen Bereich des Saals eine Bestuhlung, während weiter hinten stehend gefeiert wurde. Zudem gab es zwei Theken im Saal, wo auch Kölsch angeboten wurde.

Die schottischen Freunde der Domstädter waren bei der Großen Kölner zu Gast. Foto: Eppinger

Die Domstädter und ihre schottischen Freunde

Seit Jahrzehnten bekommen die Domstädter zum Straßenkarneval Besuch von der Insel. Auch in diesem Jahr sind die Musiker mit ihren schottischen Freunden unterwegs, die mit ihren Dudelsäcken und Trommeln die Kölner begeistern. Vor der Kostümsitzung der Großen Kölner am Sonntagnachmittag im Gürzenich gab es ein gemeinsames Konzert auf der Treppe zum großen Saal. Zuvor waren die Musiker bei der kölsch-englischen Messe in St. Heribert zu Gast, die seit 24 Jahren gefeiert wird. Zu den bekannten Gästen im Saal gehörten die frühere Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner, die ehemalige Polizeipräsident Falk Schnabel, der frühere Dompropst Gerd Bachner und der Berliner Bischof Heiner Koch. Dazu kam eine Abordnung des Bundessprachenamts in Hürth, wo ausländische Offiziere die deutsche Sprache erlernen und so auch die deutsche Lebensart kennenlernen. Bei den Höppemötzjer, der Tanzgruppe der Großen Kölner standen die Zeichen auf Abschied, da die aktuelle Session für acht Tänzerinnen und Tänzer die letzte war.

Eine Sitzung für die ganze Familie gibt es bei der Kölnischen KG

Wenn die Kinder bei der Kölnischen KG die Bühne erobern

Zu einer echten Familiengesellschaft wie der Kölnischen KG gehört auch eine große Familijesitzung. Im Sartory feierten knapp 1000 große und kleine Jecken im Saal. Dabei hatten die Kinder viel Raum und duften auch einmal die Bühne entern, um das Geschehen aus einer anderen Perspektive betrachten zu können. Etwa ein Drittel der Gäste am Sonntagnachmittag waren jecke Pänz. Entsprechend familienfreundlich waren auch die Eintrittspreise – so zahlen Kinder im Sartory nur elf Euro. Los ging es mit den Altstädtern, die mit dem Kinderdreigestirn aufgezogen waren. Auch junge Bands wie Stadtrand sorgten am Abend für Stimmung im Saal.

Hans Kölschbach bei der Kostümsitzung der Fidelen Burggrafen. Foto: Eppinger

Fidele Burggrafen laden zur Kostümsitzung im Pullman

Bei den Kölner Burggrafen bündelt sich das jecke Geschehen in der Session pünktlich zum Straßenkarneval. So gibt es am Karnevalssonntag traditionell die eigene Kostümsitzung im Pullman, bevor man am Rosenmontag mit dem Zoch unterwegs ist. Zu den knapp 1000 Gästen im komplett ausverkauften Saal gehörten unter anderem der frühere Karnevalsprinz Marc Michelske, der zusammen mit “seiner” Jungfrau aus dem Dreigestirn 2019, Michael Everwand, zum jecken Termin kam. Angekündigt hatte sich auch die Präsidentin der Kölschen Madämcher Gabriele Gérard. Für das Dreigestirn und sein soziales Projekt gab es einen Scheck über 1111 Euro, der Teil des KG-Projekts “11×1111 Euro für bedürftige Köln” ist. Ein Novum war der gemeinsame Auftritt der Rheinveilchen und des TC Colonia Rut Wiess. Für Hans Kölschbach war es als Präsident der Altstädter der letzte Aufzug mit seinem Traditionskorps.

Die jüngste Sandhäsin bei der Großen von 1823 war drei Jahre alt. Foto: Eppinger

Die letzte Feder für den Prinzen und der Sandhasen-Nachwuchs

Die Sonntagssitzung der Grossen von 1823 ist die letzte große Karnevalssitzung im Gürzenich. Zu den Traditionen gehört es dort, dass der Prinz vom Präsidenten der KG, Prof. Joachim E. Zöller, als Dank für sein Engagement in der Session kurz vor Mitternacht seine fünfte Feder für den Rosenmontagszug an die Mütze gesteckt bekommt. Zu den Gästen der ausverkauften Sitzung gehörten auch die CDU-Politiker Wolfgang Bosbach und Bernd Petelkau. Die Jüngste auf der Bühne im Gürzenich war eine gerade einmal dreijährige Tänzerin vom Nachwuchs des eigenen Tanzcorps, der Fidelen Sandhasen.