Zuvor waren Berichte aufgekommen, dass nach der US-Klage der vergangenen Woche, nun auch in Großbritannien Ermittlungen gegen die Bank aufgenommen wurden. Wie eine Sprecherin der britischen Behörde Serious Fraud Office (SFO) bestätigte, würden zurzeit Informationen gesammelt. Es soll überprüft werden, ob das Kreditinstitut seine Kunden bei Wertpapiergeschäften falsch informiert habe. Laut dem britischen "Daily Telegraph" werden Papiere im Wert von mehreren Milliarden Pfund untersucht. Eine formale Untersuchung sei zwar noch nicht im Gang, aber nicht ausgeschlossen, hieß es von der SFO. Erst Ende der vergangenen Woche hatte die US-Regierung Milliardenklagen gegen mehrere Großbanken, darunter auch die Deutsche Bank, verkündet. Die staatliche Aufsichtsbehörde Federal Housing Finance Agency (FHFA) wirft den Banken vor, den Wert von Immobilienkrediten falsch dargestellt zu haben. Der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, wehrt sich gegen die Vorwürfe. Seiner Überzeugung nach seien "nicht absichtlich Investoren betrogen" worden und es müsse zunächst nachgewiesen werden, dass "Betrug im Spiel" gewesen sei. Angesichts der vorgebrachten Vorwürfe und des immer wiederkehrenden Abwärtstrends der Börsen weltweit ist die Aktie des Kreditinstituts mittlerweile nur noch halb so viel Wert wie Mitte Februar diesen Jahres. Am Montagabend notierte sie bei 23,72 Euro.

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