Das Symbolfoto zeigt einen Auspuff

Straßburg | dts | Das EU-Parlament hat am Mittwoch mehrheitlich für ein Verkaufsverbot von Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035 gestimmt. Die EU-Staaten müssen die Regelung noch bestätigen, deren Position dazu soll bis Ende Juni feststehen. Der Bund hatte für sich bereits eine Zustimmung zu dem Ausstiegsdatum signalisiert.

Mit dem Verbot sollen Hersteller ab 2035 nur noch Autos und Transporter ohne Treibhausgasausstoß auf den Markt bringen dürfen. Der Gesetzentwurf gehört zum EU-Klimapaket „Fit for 55“. Damit sollen Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden und bis 2050 ganz neutralisiert.

Berichterstatter Jan Huitema (Renew, NL): „Eine ehrgeizige Überarbeitung der CO2-Normen ist ein entscheidendes Element zur Erreichung unserer Klimaziele. Mit diesen Standards schaffen wir Klarheit für die Autoindustrie und stimulieren Innovation und Investitionen für die Autohersteller. Darüber hinaus wird der Kauf und das Fahren von emissionsfreien Autos für die Verbraucher billiger werden. Ich freue mich, dass das Europäische Parlament eine ehrgeizige Überarbeitung der Ziele für 2030 und ein 100 Prozent-Ziel für 2035 unterstützt hat, was für das Erreichen der Klimaneutralität bis 2050 entscheidend ist.“

ADAC kritisiert EU-Verbrennerverbot 

Der Automobilclub ADAC hat mit Kritik auf das vom EU-Parlament beschlossene Verbrennerverbot ab 2035 reagiert und zugleich die Bundesregierung aufgerufen, in den Verhandlungen mit dem EU-Parlament auf Technologieoffenheit zu setzen. „Allein mit der Elektromobilität werden sich im Verkehr die ambitionierten Klimaschutzziele nicht erreichen lassen. Deshalb wäre es notwendig gewesen, auch eine Perspektive für den klimaneutral betankten Verbrennungsmotor zu öffnen“, sagte ADAC-Technikpräsident Karsten Schulze den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).

Nun sei der Rat gefordert, eine „klare Haltung zugunsten von Technologieoffenheit und effizienter CO2-Reduktion zu ergreifen“, forderte Schulze. Auch Deutschland müsse einen Kompromiss anstreben, der auf Technologieoffenheit abziele. „Deutschland als wichtige Stimme in Europa sollte in diesem Sinne seine Verhandlungsposition überdenken“, sagte Schulze.