Berlin | Der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer ist tot. Der CDU-Politiker starb bereits am Samstag im Alter von 85 Jahren, wie seine Partei am Dienstag bestätigte.
Töpfer war von 1987 bis 1994 Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in der Regierung von Helmut Kohl (CDU). Danach war er bis 1998 Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau. Nach seinem Ausscheiden aus der Bundesregierung war er Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) in Nairobi.
Als seine Errungenschaften als Umweltminister gelten unter anderem die Einführung des grünen Punkts und des Gelben Sacks. Zudem trieb er die Endlagersuche für atomare Abfälle aus Atomkraftwerken voran. Bis zuletzt trat Töpfer als Unterstützer der Umweltbewegung auf.
Die derzeitige Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) würdigte Töpfer am Dienstag als „einen unserer großen Umweltpolitiker“. Er habe für das Aussöhnen von Ökologie und Ökonomie gestanden und habe die internationale Umweltpolitik geprägt, schrieb Lemke bei Twitter.
Steinmeier würdigt Verdienste von Klaus Töpfer
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat betrübt auf den Tod des früheren Umweltministers Klaus Töpfer reagiert. Töpfer sei „einer der beliebtesten Politiker der Bundesrepublik“ gewesen, schrieb das Staatsoberhaupt am Dienstag an die Witwe des CDU-Politikers.
Sein „frühes und entschiedenes Engagement“ für den Umwelt- und Klimaschutz habe er noch sehr gut in Erinnerung, so Steinmeier. „Er hat in vielen Bereichen Pionierarbeit geleistet – und durch seine Arbeit auch Einstellungs- und Verhaltensänderungen bewirkt.“
Töpfer habe auch nach seiner Zeit als Minister „große und wichtige internationale Aufgaben“ wahrgenommen, fügte der Bundespräsident hinzu. „Für ihn war Umweltschutz immer verbunden mit der weltweiten Bekämpfung der Armut; Umwelt- und Klimapolitik war für ihn auch Friedenspolitik.“ Er sei von festen Überzeugungen geleitet gewesen, „aber sein Wirken war von einem Pragmatismus geprägt, der versuchte, nicht das Utopische, sondern das Mögliche zu erreichen“, so Steinmeier. Man werde Töpfer „ein ehrendes Andenken bewahren“.